Du läßt Dich nicht berauschen, wie ich mich berauschen lasse auf dem Weg, der zu Dir führt, Du würdest nicht, wie ich, der Verzweiflung hingegeben sein, wenn ein Abgrund Dich von Deinem Glück trennte. Und so hat Unglück nichts mit Dir zu schaffen, Du weißt es zu schaffen, Dein Glück, in jedem kleinen Ereignis, wie die allselige Natur auch der geringsten Blume eine Blütezeit gewährt, in der sie duftet und die Sonne ihr in den Kelch scheint.
Du gibst jedem Stoff, jedem Moment alles, was sich von Seligkeit in ihn bilden läßt, und so hast Du mir gegeben, da ich doch zu Deinen Füßen hingegeben bin; und so hab' auch ich einen Moment Deines Glückes erfüllt.
Bettine von Arnim, Briefwechsel Goethes mit einem Kinde - die Dame hätte fürwahr einen Kelch verdient.
|