Liebe Freundin, und ich schreibe die Anrede auch genau so wie ich sie jetzt meine. Manchmal schreibt man ja so etwas, und meint es nicht, aber ich möchte zu Dir schreiben, und es so meinen. Das ist übrigens einer der Vorteile hier. Ich bin Dir für etwas sehr dankbar, dass mir erst sehr weh getan hat, aber das sich inzwischen als etwas wunderbares für mich herausgestellt hat. Ich wäre nicht hier, wenn Du damals für mich da gewesen wärst. Du warst mein wichtigster Ansprechpartner und ich hatte gehofft, dass Du mein Vertrauen und mein Hilfegesuch annehmen würdest. Aber es hat Dich, in all Deiner eigenen Hilflosigkeit, wohl überfordert. Nach dem das schreckliche in meinem Leben kein Ende nahm, wollte ich wieder mit Dir drüber reden, wollte Ansätze für Änderungen finden, oder vielleicht einfach nur mit jemand Vertrautem über all das reden. Du hast gesagt, dass Du von all dem nichts mehr hören wolltest. Das hat mich weit von Dir gestoßen, mir sehr weh getan. Mit wem sonst sollte ich reden, ich hatte niemanden. Jetzt habe ich jemanden, und ich wäre nicht hier, wenn Du damals für mich da gewesen wärst. Ich bin nicht mehr verletzt. Sondern ich bin, nach einem langen Weg, nun dankbar dafür, dass es so gekommen ist. Und wir sind weiterhin, oder besser gesagt, wieder Freundinnen. Anders als zuvor, aber nichts bleibt wie es ist. Leben ist Veränderung. Nun, da Du es heute so direkt wissen wolltest (oder wolltest Du nicht wirklich wissen, sondern hast nur probiert?), möchte ich jetzt ebenso direkt zu Dir DANKE sagen.
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