ChristineMüller kam sehr spät nachhause, mitternacht war schon vorüber. Der Schneefall hatte sie doch recht lange aufgehalten, obschon sie als engagierte Motorradfahrerin weitaus besser mit solchen Situationen fertig wurde, als manch anderer Autofahrer. Leise öffnete sie die Tür zum Zimmer ihres Sohnes, der zwar bereits im Bett lag, aber, so vermutete ChristineMüller, spätestens von ihrer Ankunft geweckt worden war. Sie setzte sich auf die Bettkante, worauf sich auch AdrianMüller, ihr Sohn aufsetzte. Er umarmte seine Mutter und schmiegte seinen nackten Oberkörper an den ihren, der von einem dicken Pullover bedeckt war. »Ach Mama ...« seufzte der Knabe, der mit seinem Kopf offenbar die Brust seiner Mutter zu suchen schien. ChristineMüller legte ihren Kopf auf den ihres Sohnes, um dem zuvorzukommen. »Warst Du in der Badewanne?« fragte sie leise. Er nickte bloß. Auch sie hatte, als sie die Wohnung ihres Freundes PeterMeier verließ, des vollzogenen Beischlafs wegen vorsichtshalber geduscht.
In diesen Minuten kam AgatheBauer von ihrem nächtlichen Spaziergang durch das sauerländische Dorf wieder in ihr kleines Fachwerkhaus zurück, wo sie sich an den Wohnzimmertisch setzte, und begann, Tagebuch zu schreiben.
|