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Deine Bibel aktuell schrieb am 28.5. 2024 um 23:56:27 Uhr über

Bibel

**Akt I, Szene I**

(Ein einfaches Haus in Judäa. Tische und Stühle. **Enter JOHANNES** und **DER ERZÄHLER**)

*(Johannes tritt mit einer ernsten und bedächtigen Haltung auf, er wirkt nachdenklich und sorgenvoll, als er von den hohen Preisen, den bevorstehenden Wahlen und den Problemen des Alltags spricht. Seine Worte sollen Weisheit und einen Hauch von Resignation vermitteln, während er versucht, seinem Freund zu helfen.)*

**ERZÄHLER:**
Oh Johannes, die Preise steigen höher, als man je geglaubt,
Doch wie, oh Freund, soll ich dies Unheil überstehen?

**JOHANNES:**
Die Steuern steigen und die Last der Abgaben drückt,
Doch was zu tun sei, das weiß ich nicht.
Soll ich dem neuen Führer, genannt derNeue“, trauen?
Oder bleibe ich bei dem, der mir stets vertraut?

**ERZÄHLER:**
Pharisäer, Sadduzäer, so viel Verwirrung herrscht,
Früher war der Tempel mein Hort und Halt,
Doch jetzt, was soll ich tun? Der Weg ist mir verwehrt.

**JOHANNES:**
So geh und such Rat bei den Weisen, dass Klarheit komme,
Denn Wissen ist das Licht in dunkler Zeit.

**ERZÄHLER:**
Doch überall erschallt die Botschaft, laut und störend,
Nervt mich bis ins Mark. Mein Gott, wem soll ich trauen?
Früher, ja, da war der Tempel mein Hort,
Doch jetzt, soll ich den neuen Führer erwägen?

**JOHANNES:**
Vielleicht, vielleicht. Doch wir sandten stets Boten,
Vielleicht gehst du diesmal selbst, um Menschen zu begegnen.

**ERZÄHLER:**
Die Nachbarn oben, die zur Beerdigung eilten,
Sie sandten auch ihre Boten, wie so viele nun.

**JOHANNES:**
Ach, ich werde bald achtundsiebzig Jahr,
Weißt du, wo ich Feigen kaufte? Bei Menkios' Markt in Kapernaum,
Da war die Bekannte, zehn Jahre älter, auch dabei.
Die Marktfrau hielt mich für ihre Tochter,
Doch die Bekannte leidet, ihr Rücken schmerzt,
Ihr Mann, vor sieben Jahren starb er.

*(Johannes spricht mit einer Mischung aus Melancholie und Akzeptanz über das Alter, den Verlust und die Herausforderungen des Lebens. Er zeigt Mitgefühl und Verständnis für die Schwierigkeiten seiner Mitmenschen.)*

**ERZÄHLER:**
Das Haus ist alt, das Enkelkind will's kaufen,
Doch viel muss investiert werden. Allein in solchem Hause,
Hätte ich Angst. Unten wohnte die Schwägerin,
Die nun in Jericho im Altersheim verweilt.

**JOHANNES:**
In Jerusalem kostet's viertausend Silberlinge oder mehr,
Hier in Nazareth bezahlst du weniger, und bleibst doch lieber da.

**ERZÄHLER:**
Zweitausend Silberlinge Rente nur, die Kinder müssen zahlen,
Bekannte will ne Wohnung kaufen, fünfundfünfzig Quadratmeter,
Fast neunhundert Silberlinge ist der Preis.

**JOHANNES:**
Du hast es besser, große Wohnung für dich allein,
Solange es geht, bleib hier, verlass dies Heim nicht.

**ERZÄHLER:**
Ins Altersheim will ich nicht, mein Mann wollte es auch nicht,
Er klagte nie, doch laufen fiel ihm schwer.
Gute Erinnerungen bleiben mir an ihn,
Auch wenn es nicht mehr schön ist.

**JOHANNES:**
Eine Kollegin starb, nicht lange in der Wohnung,
Ihre Tochter bei der Münzwechslerbude in Bethanien traf ich,
Erzählte mir von Schmerz und Tod im Krankenhaus von Bethlehem.

*(Johannes' Stimme wird weicher, als er über den Verlust und das Leid spricht, das er um sich herum beobachtet. Seine Worte sollen Trost und eine tiefe Verbundenheit mit den Trauernden ausdrücken.)*

**ERZÄHLER:**
Morgen will die Bekannte ne Wohnung suchen,
Die Leute denken, achtzig Jahre sei das Ende nah.

**JOHANNES:**
Ich reise nicht mehr, zu teuer ists.
Auf die Golanhöhen, ein teures Pflaster, ich bleibe hier in Kana.

**ERZÄHLER:**
Vielleicht besuch ich dich in Hebron, gemeinsam was unternehmen,
Mein alter Krämer nimmt zu viel, vielleicht hilfst du mir, das zu ändern.

**JOHANNES:**
Die Versicherung meines Mannes, bis Kislew bezahlt,
Nun hinfällig. Meine eigene noch bezahl ich selbst,
Der Schreiber in Bethanien informiert mich stets.

**ERZÄHLER:**
Hoffe, wir sehen uns bald, gemeinsam etwas unternehmen,
Oft fehlt mir die Energie, doch vieles hab ich vor.
Zum Barbier in Emmaus will ich, neue Sandalen kaufen in Joppe.

**JOHANNES:**
Du trägst schöne Gewänder stets, seit der Seuche nichts gegönnt.

**ERZÄHLER:**
Noch was essen muss ich, Käse aus Megiddo, Obst von den Hängen des Carmel, gesund bleiben wichtig,
Was hast du heute gegessen? Krank werden sollst du nicht.

**JOHANNES:**
Früher haben wir schön gekocht, Pfannkuchen, Forelle aus dem Jordan,
Salat, neue Kartoffeln. Schöne Zeiten waren das.

**ERZÄHLER:**
Manchmal ärgere ich mich über alte Dinge, die nicht mehr funktionieren,
Doch das gehört wohl zum Alter.

**JOHANNES:**
Wir müssen zusammenhalten, uns nicht im Stich lassen,
Manchmal schreie ich, doch es tut mir leid.

**ERZÄHLER:**
Schlaf gut, pass auf dich auf, bis bald, oh Johannes.

(Vorhang fällt.)


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