schlechtgelaunt
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Ja, so hmmmmm.
Der Tag begann 7.19 Uhr mit einem Anruf einer Mitarbeiterin der Firma W. GmbH, dass sie sich nicht an ihrem Arbeitsplatzcomputer anmelden könne. Da ich leicht erkältet bin, dachte ich noch ziemlich benebelt: OK, was soll das schon sein?
Da sich dann auch die anderen Mitarbeiter nicht anmelden konnten, saß ich 30 Minuten später ungefrühstückt in dem kleinen Serverraum der Firma W. und stellte mit entsetzen fest, dass der wichtigste Server nicht mehr reagierte. Ein Kaltstart machte das Ganze nur noch fieser: Der RAID-Controller streikte. Einfach so. Wollte den Server nicht starten lassen.
Leichtes Kribbeln. 9 Uhr würde der Chef der Firma aufkreuzen. Also nichts wie anrufen. »Ja, so, hm, wir haben ein Problem.«
Natürlich sage ich immer »Wir«, weil das ja durchaus der Wahrheit entspricht. Hat er ein Problem mit der IT, habe ich auch eines.
Dann stundenlange Telefonate mit dem Systemhaus, das den Server seinerzeit geliefert hat. 2009. »Dafür haben wir doch kein Ersatzteil mehr.«
Man könnte einen baugleichen Controller bestellen. In Amerika. Für 600 USD, gebraucht. Lieferzeit: 2 Wochen.
Doch dann war da zum Glück diese Idee. Alte MS-DOS-Kenntnisse wiederbelebt, einen bootfähigen USB-Stick erstellt, die Firmware des Controllers geflasht.
Und siehe: Erfolg!
Der Chef hatte zwar schon zähneknirschend eine Abteilung nach Hause geschickt, es war gerade 10 Uhr, er neigt manchmal zu etwas vorschnellem Handeln, aber nun war er die Freundlichkeit in Person.
Bis ich ihm dann mitteilen mußte, daß die 350 GB große Datenbank des Exchange-Servers aufgrund des Absturzes defekt war.
350 GB E-Mails.
Stundenlang herumprobiert. Eigentlich fehlten nur 2 (von gut 20.000) Logfiles. So schwer konnte das doch nicht sein, diese dämliche Datenbank zu überzeugen, daß es auch ohne die ging.
Weit gefehlt. 22 Uhr abends dann auf dem Tiefpunkt meines Stolzes angekommen. Es half nichts. Wenn es morgen wieder E-Mails regnen sollte, mußte ich jetzt beginnen, das jüngste (immerhin 3 Wochen alte) Backup wieder einzuspielen. 350 GB. Von einer lahmen Platte. Die hoffentlich nicht während des ganzen Procedere in die ewigen Jagdgründe eingehen wird. Schlecht geplant. schlechtgelaunt.