quergelesen
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Die rechte Startgeschwindigkeit sollte man schon haben, sonst klappt es nicht so ganz mit dem Überfliegen und man zerschellt am Ende der Landebahn...
Den Worten schaut man ja schon lange nicht mehr auf die Buchstaben und wahrscheinlich ist auch das Schriftbild ganzer Sätze bereits derart verinnerlicht,
(»Betreten d ... verbo... Kinder«)
daß die Worte da längst nicht mehr einzeln gelesen werden, also, warum soll nicht auch ein ganze Abschnitt oder eine ganze Doppelseite mit wenigen Blicken erfasst werden können?
Oh, Flusser hüpft ganz wütend da hinten in der Ecke herum (hehehe, ein Bild sagt mehr als tausend Worte, nicht wahr? Tausend Worte, tausend Orte, bist Du schon überall gewesen? Was hast Du gesehen, gehört, gerochen? Warst Du überall gleichzeitig? Welchen Weg hast Du genommen, wenn nicht?), aber ich sage Dir, manchmal sorgt eine glatte Oberfläche für die rechte Startgeschwindigkeit und man schwingt sich in Höhen auf, die einem Zusammenhänge offenbaren welche in den zerklüfteten Tälern der verfolgten Details (sie fürchten sich sowieso und als Verfolgter hat man nichts zu lachen...) niemals so auch nur zu erahnen wären, man hat den Blick dort ja stets an den Boden zu heften. Ausserdem langt der Treibstoff nicht ewig, runter muß ich sowieso immer...
Die Landebahn besteht aus querliegenden Büchern und da holpert mein Flieger ganz gewaltig, wenn er ausrollt, hinten klatschen sie nicht sondern nesteln nervös an den Gurten, sie wollen raus, selber deuten. Na gut, rennt los, wer bin ich, meine Gedanken, Bedenken und Ideen in einem Flieger als Geiseln zu nehmen (Geishas können sie von mir aus gerne sein), mein Kopf ist schließlich nicht Mogadischu ...?