hochhaus
Bewertung: 1 Punkt(e)(Ich stehe auf dem Hochhaus ich will hoch hinaus. Siehst du dort drüben, vor dem Mond, vor der hellen Mondenscheibe zeichnet sich in seinen Umrissen der mythische Aladin ab, kann aber auch sein, daß es der naseweise Hisbollah-Führer Nasrallah ist. Ich höre von Weitem, von vermittelt Weitem das Gejaule halterloser Katzen. Sie sind haltlos, haha! Sechs Stockwerke tief bist du wohl mindestens gesprungen mein Freund, allein was dich zu der Tat trieb, ich weiß es nicht, doch kann man gewiß mit Goethe (ja, in diesem Fall mit Goethe) davon ausgehen, daß, sinngemäß, einem, der die süße Last des Lebens nicht mehr tragbar scheint, schon einigermaßen zumute sein muß, nämlich ziemlich furchtbar übel zumute. Mir selbst war lange Zeit übel zumute, wobei ich nun nicht genau zu sagen vermag, ob die mannigfaltigen Gifte, die ich mir verabreicht, hier in erster Linie Auslöser oder Remedium waren. Aber nun sitze ich, wie alle Wesen, lebend oder tot, unter dem Sternenzelt, und ich atme einen freien Hauch. Hier auf dem Dach geht es mir wohl, ich blicke auf die Behausungen der Menschen und Tiere, und sie sagen einander gut Nacht, wie Fuchs und Hase bei den Geschichtenerzählern, den alten Lügnern. Ein Elektrizitätswerk würde ich gerne einmal besichtigen, sind solche Anstalten doch gleichermaßen Herzkammern des modernen Lebens. Lernen sollten wir in ihnen.)