Hochgeschlafen

Heute nacht habe ich geträumt, ich befände mich auf einer Familienfeier und sei neben Angela Merkel zu sitzen gekommen. Die gehört zwar eindeutig nicht zur Familie, aber so richtig über ihre Anwesenheit gewundert hat sich niemand. Es gibt ja solche Leute. Nun saß ich auch noch neben ihr und fühlte mich bemüßigt, mir ihr Konversation zu treiben, was mir anfangs recht schwer fiel, nicht als homo politicus, einfach deshalb, weil ich ohnehin nicht gerne Partykonversation führe. Mir ging die ganze Zeit durch den Kopf, daß ich sie nicht auf ihre Haare ansprechen sollte, weil sie das Thema sicher leid ist, obwohl mir die ganze Zeit auf der Zunge lag »in echt sieht das lange nicht so schlimm aus wie im Fernsehen«. Einen Fauxpas beging ich gegen Schluß dann doch, weil ich sie ohne provokante Absicht fragte, ob sie sich zur Not auch hochgeschlafen hätte, falls ihr das möglich gewesen wäre.

Mein Freund Gregory hat damals nach dem Studium in der Poststelle des Konzerns als Hiwi angefangen. Von dort aus hat er sich systematisch hochgeschlafen. Heute ist er Mitglied des Vorstandes.
Natürlich will er jetzt auch Vorstandsvorsitzender werden, aber mir wäre es lieber, er würde dazu nicht mit den Hauptanteilseignern ins Bett steigen. Das Bett sollte jetzt eigentlich nur noch mir vorbehalten sein.

Zu frühen Zeiten habe ich oft hochgeschlafen- eben dann, wenn ich im Hochbett über meinen Armeekameraden geschlafen habe.Erst später habe ich erfahren, dass dies auch mir Sex zu tun hat, in der Form als weibliche Waffe gesehen werden kann.
So kenne ich eine Frau mit Arztberuf, die sich zur Erfolgsaufgabe gemacht hat, nicht im Beruf zu glänzen, sondern ihre Erfolge im finanziellen Auslutschen alter Männer feiert. Landläufig als hochschlafen bekannt, verschaft diese Lebensweise schnellen Erfolg bei Finanzen und läßt mit wenig Arbeit in jungen Jahren Macht zu.
Warum also auf Berufserfolge mit siebzig warten, wenn Frau das schon mit dreisig Jahren haben kann.Der Arztberuf ist nur der Türoffner um das
Hochschlafen als Erfolgswaffe in gewissen Kreisen einsetzen zu können. Seit diesen Erfahrungen habe ich mehr Achtung vor Berufsnutten als vor Frau Doktor, dieser Schlangenschlampe.