gotten
Bewertung: 3 Punkt(e)
Charakteristische Tätigkeit eines Gottes oder einer Göttin. Im Aktiv nur in der Dritten Person anwendbar; im Monotheismus nur in der Dritten Person Singular.
Das Passiv ist nur im Zusammenhang mit dem neutralen Personalpronomen statthaft: »Es wird gegottet«.
Worin das Gotten besteht, ist entweder aufgrund mangelnder Erfahrung, Vorstellungskraft oder ihrer immanent zu geringen weil endlichen Intelligenz den Sterblichen nicht zu beschreiben oder aufgrund absolut konträrer Positionen über seine Semantik, Auswirkungen, Dauer und Bedingtheit derart umstritten unter den Philosophen, Theologen, Theosophen und Philologen, dass allein seine Erwähnung in DenkerInnenzirkeln die sofortige Un-Erwähnung aus Angst vor einem Intellektualkrieg nach sich zieht.
Eventuell ist die Deduktion und Benennung von Teilaspekten des Gottens möglich; leider sind dies nur passive Tätigkeiten. Der langjährigen Beobachtung zugänglich sind das
- Gebeteerhören (ohne weitere Auswirkungen; die Gebete werden aber immerhin nicht explizit nichterhört)
- Wundernichttun (das Wundertun wurde oft behauptet und nie bewiesen, das Wundernichttun dürfte demgegenüber zumindest zeitweise ein Aspekt des Gottens sein)
- Seinlassen (sonst säße ich nicht hier beim Verfassen und Sie nicht beim Lesen)
- Nichtseinlassen (vollzieht Gott mit allen Wesenheiten, die denkbar, aber zumindest in diesem Universum nicht konkretisiert sind, also auch keine Blasterbeiträge schreiben können, die dementsprechend von Ihnen auch nicht gelesen werden können)
und vor allem
-DiesenSamstagnachmittagnichtinetwasSpannendesundAnregendesverwandeln (dessen Gegenteil ich selber jetzt sofort in Angriff nehmen muss; deshalb wäre es das Beste, ich führe jetzt mal ne Runde mit dem Fahrrad in die Stadt und überließe es Anderen, sich weitere Gedanken über das Gotten und Gegottetwerden zu machen).