flowerpower
Bewertung: 8 Punkt(e)Die Mädels haben den ganzen Tag Nachthemden an und die Jungen schlafen auf Matratzen.
Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) | 27, davon 27 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 11 positiv bewertete (40,74%) |
Durchschnittliche Textlänge | 210 Zeichen |
Durchschnittliche Bewertung | 1,074 Punkte, 13 Texte unbewertet. Siehe auch: positiv bewertete Texte |
Der erste Text | am 22.1. 2001 um 23:28:15 Uhr schrieb chrmpf über flowerpower |
Der neuste Text | am 27.9. 2021 um 00:23:52 Uhr schrieb Christine über flowerpower |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 13) |
am 17.9. 2007 um 00:19:11 Uhr schrieb
am 4.3. 2007 um 08:55:06 Uhr schrieb
am 27.9. 2021 um 00:23:52 Uhr schrieb |
Die Mädels haben den ganzen Tag Nachthemden an und die Jungen schlafen auf Matratzen.
Nee, wat 'ne Schande. Als Jahrgang 60 sind die 68er knapp vor mir durchgeschlüpft. Blumenkinder waren meinem Vater ein Greuel, und jeden Sonntag gab es Blasmusik aus dem Deutschlandfunk zum Mittagessen. Während anscheinend überall um mich herum in Berlin West die Post kontrakardial abgegangen ist. Blumenkinder sah ich in den Illustrierten und im SWFernsehen. Damals war ich der festen Überzeugung, das muss auf einem komplett anderen Planeten ablaufen; Jimi Hendrix, Love and Peace, allenfalls barfüssige, langhaarige Hippies sah man beim sonntäglichen Kinobesuch auf dem Kudamm mal über die Strasse hüpfen. Und weil bei uns nur Springertagespresse angesagt war, kann ich mich nur noch an spektakulär aufgemachte Sensationsberichte über die Strassenschlachten der letzten Nacht erinnern. Da war schwer was los, während meine Welt von all dem ziemlich abgeschirmt war. Aber eines Tages, als unser Kinderzimmer mal zum Tapezieren dran war, nahmen uns unsere Eltern in einem Tapetengeschäft mit, wo sie die Tapete aussuchen wollten. Ich war damals etwa 8 Jahre alt, meine Brüder 4 und 10. Auf einem Tisch entdeckten wir drei einen dieser unglaublich fetten MusterKataloge, und darin fanden wir eine Tapete, von der ich heute noch Pickel auf der Netzhaut bekomme, wenn ich nur an sie zurückdenke. In sehr knalligen, schreienden Farben waren Frauenköpfe mit wallenden Haarmähnen zu sehen, Zigaretten, deren Rauchfahnen alles mit allem verschmolzen und psychedelische Ringe bildeten. Mehr um witzig zu sein, niemals auch nur hoffend, dass so etwas je an unseren Wänden kleben würde, zeigten wir das Muster unseren Eltern, die gerade mit einem Verkäufer ihrerseits Muster, wenn auch ganz anderen Stils, durchblätterten.
Aus einer Laune heraus, oder weil sie schon eine halbe Stunde unschlüssig geblättert hatten, gab unser Vater ohne mit der Wimper zu zucken sein OK. Einfach so.
Um es kurz zu machen: wir haben also diese Tapete dann etwa 3 Jahren vor Augen gehabt, und ich darf mich glücklich schätzen, von dem Muster keine bleibenden psychischen Schäden davongetragen zu haben. Unserem Vater schwahnte erst beim kleben der Bahnen so richtig, was er da bewilligt hatte. Und da waren die alten Tapeten schon runter. Von da an hatten wir dann unseren Spitznamen weg: die Blumenkinder.
Aber wie gesagt, das ist meine Assoziation zu Flowerpower und Blumenkindern. Mittlerweile hab ich verkraftet, dass ich diese Aera nur als Stepke erlebt habe. Aber alles in allem ist das auch gut so.
terrakotta-wände. gelbes licht und tausend billiardtische. dazu tee mit zucker. woher der bloß die ruhe nahm. natürlich hat er gewonnen. bei der schachnovelle hatte der andere auch die ich-nerv-dich-indem-ich-dich-warten-lasse-taktik. nie wieder karierte bettwäsche.
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