Anstrengen

Sex muss anstrengen. Und ich liebe es, wenn sich mein Liebster anstrengt bis er total erschöpft ist.

Weder beim Zweikampf noch beim Sex mag ich unten liegen. Ich weiß genau, wie ich ihn behandeln muss, damit er hart wird. Und wenn er mich reiten will, muss er es von unten tun. Ich lege mich mit vollem Gewicht auf ihn und warte ab. Ihm bleibt kaum etwas anderes übrig, als erst meine Hüften und dann sich selbst hoch zu stemmen. Das kostet ihn viel Kraft, und mir bereitet es sadistisches Vergnügen.

Ich habe es reiflich satt, mich anzustrengen, mich anzustrengen und noch mehr anzustrengen, um ein Krümelchen Daseinsbrerechtigung zu erheischen! Es lohnt die Mühe nicht. Ich habe kein Einkommen und ich finde auch kein vernünftiges Beschäftigungsverhältnis, weil ich keinen Abschluss habe, sondern noch drei Semester davon entfernt bin! Für diese drei Semester kriege ich nicht genug Geld zusammen und werde mich wohl verschulden müssen. Ich habe es satt, so satt, so gründlich satt! Ich habe es satt, mich anzustrengen, Leistung zu bringen und dann noch bestraft zu werden.

Das dieses Wort auch nach 8 Jahren noch nicht in den Blaster gefunden hat, verwundert mich kaum. Ist doch der Blaster ganz und gar zur Entspannung gedacht. Verkrampfte Gehirnwindungen entwinden, verkrampfte Finger lockern und ab und zu durch-das-Muskelkollektiv-der-Finger eine Walnuß knacken. Dazu muß man sich nicht anstrengen.