Zaubertrank

„ Und er wird mir helfen? „ Die hellblauen Augen der blonden Frau waren auf die kleine Phiole gerichtet, in welcher sich eine grünlich schimmernde Flüssigkeit befand und welche ihr die Alte gerade ausgehändigt hatte.
Ein schräger Blick war es, der die junge Frau traf, ehe sie Alte mürrisch eine abwinkende Handbewegung machte und sich dann abwandte, gebeugt wie sie war mit ihrem krummen Rücken und dem runzeligen Gesicht. Die Stimme klang fast, wie als würde man zwei Äste aneinander reiben. „ Ja Kindchen! Gib ihm über eine Woche lang ein paar Tropfen abends in den Wein und er wird für immer dein sein! „
Ein Lächeln zeichnete sich auf den lieblichen Zügen der Blonden ab, doch eines, welches nicht wirklich zu passen schien. Es wirkte zu kalt für die weichen Gesichtszüge. Genau das hatte sie gewollt. Sie würde den Herzog als Mann erhalten, sie würde eine Herzogin werden und dann hatte sie alle Fäden in der Hand. Mit diesem Gedanken wandte sie sich um und öffnete die Tür der kleinen Hütte Sie musste sich sogar bücken, um aus der Tür zu treten. Doch kaum war sie draußen, wandte sie sich noch einmal um, die Phiole nun in ihrer Tasche verschwinden lassend. „ Bereite dich schon mal auf einen weiteren Dienst vor! Bald werde ich ein langsam wirkendes Gift benötigen. „

Auf Augenhöhe mit so einem Saft sollte man sich eigentlich zusammen an die Nachtbar setzen und über die gemeinsame Zukunft flachsen.

Die Gedankenspinne schreibt:

Die Hexe braut sich Zaubersaft,
ich glaub ich zieh jetzt Leine;
seht wie die alte mich angafft!
Die will mir an die Beine!