ZVAB

Es ist eine Frechheit für mich, wenn Broschüren, die vor fast 100 Jahren zur Informationszwecken herausgegeben wurden, heute für über 100 EUR den Eigentümer wechseln sollen. Das übersteigt mein Budget bei weitem, 100 Euro ist mehr, als ich für ein Buch ausgeben kann, selbst wenn ich es wollte. Ich gebe in einigen Monaten schon sehr viel dafür aus.

Ich verstehe natürlich, dass sich ein Antiquar finanziell über Wasser halten muss. Doch muss man das auch auf irgendwelche »esoterischen« Bücher aus den 1970ern oder philosophische oder mathematische Schriften von 1900 bis 1929 anwenden?

Das ZVAB ist das »Zentrale Verzeichnis antiquarischer Bücher«, zu erreichen unter www.zvab.com . Dies ist eigentlich die letzte Gelegenheit für Antiquare, mit ihrer Ware kalkulierbar Geld zu verdienen. Auktionshäuser wie e-bay sind im Schnitt für den Anbieter teurer und der potenzielle Kunde kann die konkurrierende Nachfrage besser abschätzen. Deswegen kann er da eher Pokern, zu seinen Gunsten. Über ZVAB kann man, bei relativ hohem Preisniveau, zu Festpreisen anbieten. Auch das Feilschen, das in den Läden erschreckende Ausmaße angenommen hat, entfällt. Und man kann sich die Ladenkosten sparen.

Werde nie mehr vor Freude zitternd einen kostbaren Fund, billig erworben, aus einem Antiquariat tragen. Der dümmste Antiquar weiß nun, was seine Sachen wert sind.

Dank der ZVAB muss man auf der Frankfurter Buchmesse jährlich niemals ohne Tüten rumlaufen. Nette Messehostessen verteilen an jeden Besucher eine große reißfeste Tüte, in die man alle kostenlosen Werbematerialien stecken kann, die man auf der Messe findet. Eine gute Tat der ZVAB.