Waldmeister
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Cumarin
Cumarin ist eine Stoffgruppe, die für den typischen Heugeruch beim Trocknen von Gras verantwortlich ist. Bestimmte Cumarintypen wurden früher als Geruchs- und Geschmackstoffe in Nahrungsmittel verwendet. Aufgrund von schädlichen Nebenwirkungen sind sie aber zu diesem Zweck nicht mehr im Gebrauch.
Furanocumarine haben eine stark photosensibilisierende Eigenschaft auf die Haut. Im Sonnenlicht reagieren diese Stoffe mit der Nukleinsäure Thymin und verhindern dadurch ein Ablesen der Haut-DNA und damit ihre Vermehrung (Mitose). Nach 7-12 Stunden führt dies zu einem Ausschlag und zur Blasenbildung. Nach 2 Tagen beginnt eine vermehrte Produktion des Stoffes Melanin und es entsteht ein indirekter Bräunungseffekt. Die gleiche Erscheinung beobachtet man auch, wenn die Haut vor dem Sonnenbaden mit Sellerieblättern, Eau de Cologne oder Wiesenpflanzen in Berührung kommt. Furanocumarine werden z.T. zur Behandlung von bestimmten Pigmentanomalien oder der Schuppenflechte verwendet.
Wie alle Stoffe, die eine direkte Wirkung auf das DNA-Molekyl haben, ist eine krebserregende Wirkung bei hohen Dosen nicht auszuschliessen.
Pflanzen mit einem gewissen Cumaringehalt sind zB der Engelwurz, Pastinak, und Liebstöckel; diese werden heute als harntreibendes Mittel oder zur besseren Verdauung angewendet.