Unterschied

Wird von einem Unterschied gesprochen, dann muss auch irgendwas an den verglichenen Dingen gleich sein. Und je kleiner der Unterschied, desto ausführlicher wird darauf herumgeritten.

Beispielsweise gehören Mensch und Maus beide zur Familie der Säugetiere. Sie sind ungefähr gleich aufgebaut, also beide haben eine Wirbelsäule, zwei Augen, zwei Lungenflügel, einen Kopf, vier Gliedmaßen ...

Was der Unterschied ist? Das ist der zwischen Stefanie & Stephanie, der zwischen einer Frau und einer Dame, einer Dame und einer Lady, zwischen Mädels und Mädchen, zwischen Veronika und Vroni, zwischen Barfußlaufen und einfach keine Socken und Schuhe anhaben. Zwischen Micky Maus und Donald Duck!

"Und nun die große Preisfrage!
WAS IST DER UNTERSCHIED?"
»Zwischen was?«
»Tut mir leid, helfen darf ich nicht!«

(Sorry. Kleiner Kalauer am Rande. Manchmal geht's einfach mit mir durch.)

Unterschiede gibt es immer. Der wohl krasseste Unterschied ist das Gegenteil. Zu jedem Teil gibt es ein Gegenteil; hell- dunkel; heiß- kalt; Materie- Antimaterie...

Als Kind habe ich sogar in den Zeitungen diese Bilder mit den »10 Unterschieden« verglichen.
Sowas mache ich heute nicht mehr.

Differenz, 'Unterschied'. Im 15. Jahrhundert entlehnt aus gleichbedeutend lateinisch differentia, einem Abstraktum zu differe 'sich unterscheiden, zerteilen, auseinandertragen', zu lateinisch ferre 'tragen, aufweisen, herbeibringen'; morphologisch zugehörig: different, differential usw., differentiell, differenzieren usw., differieren, indifferent usw.,; etymologisch verwandt: Conferencier, Fortüne, Frett(chen), Furunkel, Konferenz, Luzifer, offerieren usw., Präferenz, referieren usw., transferieren; zum Etymon siehe gebären. Zum Suppletivstamm tuli/latum (zu diesem siehe tel/tla unter Geduld) gehören Ablativ, Elativ/Superlativ usw., korrelieren, Oblate, Prälat, relativ usw.

Kluge, Etym WB 143