Deidre schrieb am 22.12. 1999 um 14:07:50 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Wer sich bei diesem Stichwort fragt, was ihn nun erwartet, dem möchte ich eine kurze Antwort bieten. Todesfuge, die Todesfuge ist ein wundervolles Gedicht von Paul Celan. Es ist ein wirres, ein konfuses Gedicht, aber ein Gedicht, das eine Stimmung vermittelt, das man liest und das einen dann nicht wieder losläßt.»Schwarze Milch der Frühe« und »Der Tod ist ein Meister aus Deutschland«, aber auch »Wir schaufeln ein Grab in den Lüften, da liegt man nicht eng«, sind einige wenige Bruchstücke. Das Gedicht ist einfach nur wunderschön und unbeschreiblich grausam.
GPhilipp schrieb am 21.5. 2000 um 00:41:38 Uhr zu
Bewertung: 3 Punkt(e)
Danke Thomas!
- vielleicht das wichtigste, erschütterndste Gedicht im 20. Jahrhundert.
Paul Celan (Anagramm von P. Ancel): geboren am 23.11.1920 in Czernowitz (Bukowina) als Sohn deutschsprachiger Eltern.
Beginnt 1938 ein Medizinstudium in Tours (Abbruch bei Kriegsbeginn). Romanistische Studien in C. Mußte 1942 in ein Arbeitslager nach Rumänien.
Emigrierte 1947 nach Wien, dann nach Paris. Freitod in der Seine 1970.
1947: erste Gedichte veröffentlicht.
Erwirbt die französische Staatsbürgerschaft. 1952 heiratet er Gisèle Lestrange. Übersetzer, freier Schriftsteller, Dozent.
Bild & Gebärde, ein sehendes Denken
Er empfängt Impulse vom Expressionismus und vom Surrealismus u.a.
Er schreibe, sagte er 1958, »um zu sprechen, um mich zu orientieren, um zu erkunden, wo ich mich befand und wohin es mit mir wollte, um mir Wirklichkeit zu entwerfen.«
Chiffren einer Existenzaussage
»Wege einer Stimme zu einem wahrnehmendem Du,...«
Die 'Todesfuge' ist 1945 entstanden und ist enthalten in dem 2. Gedichtband von 1952 mit dem Titel »Mohn und Gedächtnis« .
'Erinnernd und beschwörend, aus dem Ineinander vielfach gespiegelter oder widerhallender Stimmen, gestaltet Celan in »Von Schwelle zu Schwelle« (1955) die dichterischen Formen eines modernen Bewußtseins.'
Der Sand aus den Urnen (1948)
Sprachgitter (1959)
Der Meridian (1960, Prosa)
Die Niemandsrose (1963)
Atemwende (1967)
Fadensonnen (1968)
Lichtzwang (1970)
Schneepart (1971)
Zeitgehöft (1976)
z.T. zitiert aus e. Artikel von Victor Lange