Teetrinken
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Das Teetrinken ist ein Ritual, das über die Welt verteilt in verschiedenen Formen auftritt. Die Originalformen stammen, der Herkunft des Tees entsprechend, aus Ostasien. So gibt es indisches, chinesisches und japanisches Teetrinken. Letzteres heißt auch Teezeremonie. Das türkische und das englische Teetrinken sind säkularisiert, deswegen seien sie auch nur erwähnt.
In Deutschland gibt es zwei Formen: das ostfriesische Teetrinken und das akademische Teetrinken.
Beim ostfriesischen Teetrinken steht tatsächlich der Tee im Mittelpunkt. Es wird nur Ostfriesentee getrunken (eventuell ergänzt durch »Roten«, einem Likör). Jeder Gast soll Kluntje und Sahne nehmen. Die Kluntje dürfen den Tassenrand überragen. Es darf nicht umgerührt werden. Jeder Gast muss mindestens drei Tassen Tee trinken, bevor er den Löffel in die Tasse stellen darf. Dann wird ihm kein Tee mehr eingeschenkt (und umso mehr »Roter«).
Beim akademischen Teetrinken ist das Gespräch das Ritual. Es darf jede Sorte Tee getrunken werden, das Reichen vieler verschiedener Teesorten gilt als besonders fein. Je länger solch ein akademisches Teetrinken ist, desto besser. Es findet an einem Küchentisch statt, oder in einer Zimmerecke auf dem Fußboden. Während des Gespräches sollen akademische Themen nicht erwähnt werden. Das macht das Teetrinken auch für nicht-akademische Mitwohnerinnen interessant. Sind Männer anwesend, sind medizinische Themen wie Schönheitsoperationen oder Fasten vorrangig zu besprechen. Als NO-NO Thema gelten Autos mit einem Hubraum über 1400ccm.
Beliebte Teesorten beim akademischen Teetrinken sind Früchtetee mit Erdbeeraroma, Grüner Hafertee und leichte Schwarztees aus bio-organischem Anbau.