Suffhure
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Letzte Woche ist mir eine Suffhure begegnet. Es war schon früher Morgen:
Drei junge Männer am Tisch. Zu viele kleine Biere. Lustige Gespräche und Zivi-Anekdoten. Sie kommt. Sie setzt sich. Sie bittet um eine Zigarette. Ihre Lippen zittern. Sie wirkt aufgekratzt; fährt sich mit dünnen Händen durchs Gesicht. Ich weiß nicht, was sie eingeworfen hat. Sie ist, obschon sie zittert, professionell. Sie. Sie...
Sie hält Händchen mit ihm gegenüber. Wir hier drüben wechseln in besoffenes Französisch und wissen nicht, was wir sagen sollen. Sie fängt an, von Benzin zu faseln. Wir hier drüben werden ernst. Er da auf der anderen Seite hat noch nicht so ganz geschnallt, dass der Nachtbus weg ist.
Wir wünschen ihr einen schönen Abend und hauen ab. Bierselig lachen wir. Über uns und über Benzin. »Er ist nur gefährlich, wenn er verdampft. Im Boden macht er nichts. Schwimmt er oben oder sinkt er nach unten im Wasser? Benzin und Wasser sind Dinge, die wo sich total entgegen... ja?«
Erschreckend, was Drogen anrichten können. Vielleicht setze ich meiner Suffhure ein kleines Denkmal im Blaster, weil ich nicht möchte, dass sie einfach vergessen wird. Sie ist wie die Puppe, die keiner mehr will. Traurig.