Spiegelteleskop
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Na das paßt ja, daß mich das Stichwort gerade jetzt von der Startseite anblinkt...
Wir hatten nämlich heute Exkursion vom Astrophysik-Kurs aus.
Waren in der THÜRINGER LANDESSTERNWARTE TAUTENBURG (bei Jena). Von diesem Institut kommt nämlich unser Professor.
Die haben dort ein 2-Meter-Universalteleskop. Zu Zeiten seiner Erbauung (im den 50ern) war es eines der fünf größten Teleskope der Welt, jetzt ist es immerhin noch das größte Deutschlands. Die Optik stammt - wie sollte es anders sein - von Carl Zeiss Jena.
Das Besondere daran ist, daß man einen Kugelspiegel hat, wie er in einem Schmidt-Teleskop verwendet wird. Ein Schmidt-Teleskop ist sozusagen ein »Weitwinkel«-Teleskop, d.h. man kann große Himmelsbereiche fotographieren, z.B. um Durchmusterungen anzulegen.
Für ein Teleskop mit kleinerem Sehwinkel (und somit stärkerer Vergrößerung) bräuchte man aber einen Parabolspiegel. Nun ist das Dings so konstruiert, daß man mit geeigneten Zusätzen die »falsche« Spiegelkrümmung ausgleichen kann, und den Kugelspiegel trotzdem verwenden.
Das »Universal« bedeutet also, daß man im Grunde zweieinhalb unterschiedliche Teleskoparten in einem hat. Toll, nicht?
»Man könnte ja einfach einen anderen Spiegel einbauen.« mögen nun manche einwenden. Daß man das nicht tut, liegt daran, daß der Spiegel das teuerste Stück am ganzen Teleskop ist und zwei Spiegel fast so viel kosten würden, wie zwei Teleskope.
Natürlich ist ein 2-Meter-Teleskop nicht besonders groß. Zwar ordentlich, aber eben nicht außerordentlich. (Das HST - Hubble-Space-Teleskop hat auch 2 Meter Durchmesser.)
Deshalb hat die TLS Tautenburg Beobachtungszeit bei anderen, größeren T.n in der ganzen Welt. Beim deutsch-spanischen T. in Spanien sogar 10% der ganzen verfügbaren Zeit.
Naja. Auf jeden Fall war es wirklich interessant und das Institut ist mit seinen reichlich 30 Mitarbeitern und in landschaftlich schöner Lage richtig gemütlich. Ich denke ernsthaft darüber nach, meine Diplomarbeit in vier Jahren dort betreuen zu lassen.