Sommerzeit
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Noch bis vor 110 Jahren hatte jeder Ort seine eigene Ortszeit, die sich nach der Sonne richtete und mit der Sonnenuhr zu messen war. Da war (zumindest im Mittel) um 12.00 Uhr Mittag. Als es für notwendig erachtet wurde, dass es im Deutschen Reich eine einheitliche Uhrzeit geben sollte, nahm man die Görlitzer Zeit an (also quasi die Sonnenuhr dieser schlesischen Stadt). Somit war es in Ostpreußen schon um halb zwölf Mittag, während am Niederrhein und im Elsass erst um halb eins die Sonne ihren höchsten Stand erreichte.
Die Görlitzer Zeit wurde schließlich zur Mitteleuropäischen Zeit (MEZ). Wenn wir also in 7 von 12 Monaten die so genannte Sommerzeit haben, dann kann man dies MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit) nennen. In Wahrheit aber ist das nichts anderes als das Annehmen der Osteuropäischen Zeit (OEZ). Von Ende März bis Ende Oktober gilt in Deutschland somit die Ortszeit von St. Petersburg, Kiew und Istanbul.