Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Sinnkrise«
Nils the Dark Elf schrieb am 31.7. 2001 um 16:21:18 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Tja, allmählich entwickeln all die braven Sklaven des Kapitals eine große Sinnkrise, weil sie allmählich merken, daß hinter all den bunten Pappkulissen mit der Aufschrift »Kauf mich!« nichts dahintersteckt...
ruecker42 schrieb am 26.5. 2007 um 00:23:33 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Eine sehr einfache Sache. Man geht nach einem ereignisreichen Tag zum Nachtbus und am Rande des menschenleeren Alexanderplatzes, an einer Ampel wartend, spürt man plötzlich einen leichten Tick an der Schulter. Drehst Du Dich um, ist da niemand, aber eine sehr klare Stimme fragt »wozu« und fortan rotiert dieses Wort in Deinen Gedanken. Der Text von Döblin auf der Fassade gegenüber, das Warten auf den Bus, die an die Wand gefahrene Datenbank, die man mühselig am Nachmittag wieder gerettet hat - wozu? Mechanisch steigt man in den Bus ein, verpasst fast seine Haltestelle, tapert die Treppen hoch und macht die Tür hinter sich zu und immer noch steht die Frage im Raum. Stunden später findet man sich am Küchentisch sitzend, die Jacke noch auf dem Schoß und weiß nicht, wie man überhaupt in die Küche gekommen ist. Draussen ist es schon hell und man geht ins Bad, wirft sich Wasser ins Gesicht und »wozu« dröhnt es im Kopf. Im Büro (wie bin ich überhaupt da hin gekommen) wird klar, daß das nicht mehr geht. Also packt man den persönlichen Kram zusammen und befördert ihn in den Mülleimer, einem Kollegen, der die Türe öffnet bedeutet man sehr bestimmt, daß er sie schliessen möge sonst... Tief Luft holen, zur Personalchefin, Zugangskarte und Schlüssel auf den Tisch und raus, ohne Worte. Wozuwozuwozuwozu, es ist elf Uhr vormittags und irgendwie ist man zum Kotti gekommen, wo einen ein zahnloser Alter um eine Mark fragt und man schreit ihn an und drückt ihm einen Fünfzigmarkschein in die Dreckspfote (wozu Geld) und geht weiter. Wieder zu Hause, im Hochbett am Fenster, macht man das auf und starrt auf das Strassenpflaster hinab und dann platzt in Dir der gläserne Stab der Dich bis jetzt aufrecht gehalten hat. Da klingelt irgendwann ein Telefon und jemand aus dem Büro ist dran, was los sei und Du legst auf, ganz langsam und deutlich. Wieder Stunden später nimmst Du ab und läßt zu, daß jemand vorbeikommt, das mit dem gläsernen Stab wird vielleicht gerade verstanden nachdem man sich lange angeschwiegen hat, aber was Du hinter dem wozu gesehen hast, dazu fehlen Dir die Worte. Und von da an ist das Leben da draussen und Dein Inneres eine Wüste aus Kieselsteinen, Erinnerungen...
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