Schleimpilz
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Schleimpilze! Gruselige Dinger sind das; nicht Fisch nicht Fleisch. Am Wochenende war ich mit Tine im Tierpark Rheinböllen und dann mitten im Mufflongehege sahen wir sie vor uns! Aus Baumstümpfen quellten Schleimfladen, sich langsam den Stamm abseilend, schwefelgelb bis grauweiß, teilweise mit Blasen bedeckt. Da ich früher schon immer mit meiner Oma „in den Pilzen war“ wusste ich im Gegensatz zu Tine dass es sich keinesfalls um „irgend so ne Tierkotze“ handelte, sondern dass wir einen Schleimpilz vor uns hatten; bezeichnenderweise lauten ihre volkstümlichen Namen je nach Art Drachendreck, Wolfsblut oder Hexenbutter. Streng genommen handelt es sich jedoch keineswegs um einen Pilz, auch nicht um eine Pflanze oder Tier, obwohl es einige tierische Eigenschaften besitzt. Es ist eine Masse mit vielen Zellkernen doch ohne Zellwände; es ist ihnen also möglich sich in ihrem ersten Entwicklungsstadium in amöbenhafte Individuen aufzuteilen und sich auch wieder zu vereinigen. Sozusagen der Superheld mit dem Gummikörper innerhalb der Biologie.
Auf der Futtersuche wandern die Schleimpilze viele Kilometer durch den Wald und nehmen dabei Pilze, Bakterien und andere Kleinstlebewesen auf, dabei hinterlassen sie eine kleine Spur der Verwüstung: Schleimspuren und Essenreste zieren ihren Weg. Die größten unter ihnen können sogar eine Fläche von bis zu 3 m² bedecken. Erst später tritt er in sein ortsgebundenes Stadium ein, um Fruchtkörper auszubilden, die Sporen abzustoßen. Ich erinnere mich dass meine Oma meinte, dass einige von ihnen essbar seien, doch rangetraut haben wir uns nicht.