Schamlefze

Dieses Wort, das ich noch mit keiner Suchmaschine im Internet gefunden habe, ist mir bis jetzt nur in Websters vollständigem Wörterbuch der Englischen und Deutschen Sprache erschienen 1906 in Leipzig begegnet.

Krampfhafter Schmerz in den weiblichen Schamtheilen und der Mutterscheide.
Fein stechendes Jücken an den weiblichen Schamtheilen.
Ein Beißen an den weiblichen Schamtheilen, auch außer dem Harnen.
Hinten, innerhalb der großen, rechten Schamlefze, eine Blase,
welche für sich ein Beißen, beim Berühren aber
Wundheitsschmerz verursacht (n. 9 Tagen)
Ausbruch des ein Jahr ausgebliebnen Monatlichen unter Leibschneiden
und starkem Kollern, zum Neumonde.

[Hahnemann zur Indikation von Delphinium Staphisagria]

Das Wort »Schamlefze« las ich einst in einem Fin-de-ciècle Buch über »Die Schönheit des weiblichen Körpers« (Also: Klemmerotik), worin vom Scheitel bis zur Sohle beschrieben wurde, was schön sei und was nicht. Sehr interessant, da das Ideal von dem heutigen so sehr abweicht. Und zu obigem Stichwort stand da, die kleinen dürften nicht über die großen herausstehen. Gibt es da heute auch ein Ideal? In der TAZ stand schon ein Artikel über plastische Vaginalchirurgie...

Lefze... die Lippen eines Tiers, besonders eines Hundes, dahinter die Reihe spitzer Zähne. Schamlefze demnach, die vagina dentata.