Reggae Eggi schrieb am 2.5. 2000 um 01:32:14 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Rastafari wird als Religion gesehen, ist aber im ein Lebensstil.
Rastafari hängt sehr viel mit Reggae zusammen (Bob Marley, Jimmy Cliff u.v.a.)
Rastafari ist eine alte Religion.
Vor langer Zeit hat ein König in Babylon die Juden versklavt, welche sich befreiten und in Afrika weiterlebten. Wir sehen uns als ein verlorener Stamm der zwölf Stämme von Israel. Die Zeit verstrich, als dann der weiße Mann kam und den Schwarzen die katholische Religion nach seinen Vorteilen aufzwang.
Er brachten den Schwarzen die Religion so bei, daß sie sich als unterwürfige Lebensform ansehen mußten und der weiße Mann sie (wieder mal) verskalven konnte.
Viele wurden nach Jamaika gebracht, somit sind dort eine Vielzahl der Schwarzen Nachfahren von Sklaven.
Der jamaikanische Prophet Marcus Garvey sprach, daß ein König in Äthiopien kommen wird, welcher das schwarze Volk befreit und nach Afrika zurückbringen wird.
Dieses viel auf Ras Tafari Makonnen welcher sich nach der Krönung Haile Selassie nannte. Er wird von uns als die Wiedergeburt Gottes, als geistiger Führer, gesehen.
Wir Rastas sind nur in Afrika (Äthiopien, Zion) zuhause. Sonst ist er nirgendwo zuhause.
Rastas werden oft wegen dem Kiffen als schlecht abgestempelt. Für uns ist das Rauchen von Hanf ein Ritual, was aber nicht heißt, daß Rastas 24 Stunden breit sind.
Wir kämpfen für Gleichberechtigung und den Weltfrieden. Unsere größte Waffe ist die Liebe.
Siehe brother Bob:
one love, one heart. let´s get together and feel alright.
Give thanks and praise to the lord (Jah Rastafari) and we will feel alright.
Bei interesse:
Ich habe auch im Stichwort »Gott« meine Spuren hinterlassen.
Give thanks and praises to H.I.M. Haile Selassie I, King of Kings, Lord of Lords, the conquering Lion of the Trive of Juda - Jah Rastafari
One God, One Aim, One Destiny
Jah guide I&I
Selah
Reggae Eggi
pantoffelpunk schrieb am 28.11. 2005 um 23:35:35 Uhr zu
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Öl ins Feuer giessen
Homophobie - Eine politische Idee
Text von Hélène Lee
Die französische Journalistin und Buchautorin von „Der erste Rasta“ mit gewagten Thesen über den Zusammenhang von homophoben Dancehall-Lyrics und Politik: Edward Seaga, Koksdealer, Studiobesitzer, Knastkultur, Bobo-Artists und „Fire Pon Chi Chi Man“ während der Amtszeit eines angeblich schwulen Premierministers.
Dass Homosexualität in Jamaika verdammt wird, ist nichts neues. Das war schon immer so, genau wie »Unzucht« und andere »Abscheulichkeiten und Schweinereien« verdammt werden – Jamaika ist Bibelland. In den 70er Jahren war diese Verurteilung noch eher milde und konnte nicht als »Homophobie« bezeichnet werden. Wie überall auf der Welt, wurden die üblichen Witze darüber gemacht, worin sich aber eher ein leichtes Unbehagen gegenüber der »Differenz« ausdrückte. Jamaikanische Männer sind tollwütige »punanny« Liebhaber und Babymacher. Da macht Homosexualität einfach keinen Sinn.
Doch die Dinge änderten sich wie so vieles in den 80er Jahren. Den Anfang machte die Politik. Das Ende der 70er Jahre war gleichzeitig auch das Ende eines Traums. Es war die Zeit, als Jamaikas Vision von einem »dritten Weg« radikal zerstört wurde, als die kleine Insel in der Sonne zum Schlachtfeld für Castro und dem CIA wurde. Als der Wunschkandidat des CIA, Edward Seaga, in den 80ern an die Macht kam, wurden Rastas von den Kampftruppen seiner politischen Partei gejagt, ihre Camps wurden zerstört. Hunderte von Roots-Künstlern waren gezwungen Zuflucht in den USA oder England zu suchen. Wer blieb, tat dies auf eigene Gefahr. Am 27. August 1983 wurde der radikale Dub Poet Michael Smith von einer Gang politischer Thugs zu Tode gesteinigt. Einen Tag zuvor hatte er eine Rede bei einer politischen Versammlung gegen die Regierung gehalten.
Daher ist es kein »Zufall«, dass sich in Jamaika die Inhalte des musikalischen Outputs zu Beginn der 80er auffällig veränderten. Der Journalist und Dub Poet Linton Kwesi Johnson beobachtete, dass Produzenten, Medien und Regierung slackness bewusst ins Zentrum rückten und conscious Artists verdrängten, die mehrheitlich die Vision des »dritten Weges« von Michael Manley, dem besiegten Kopf der PNP, unterstützt hatten. Als ich Shabba Ranks interviewte, der für das slackness Album »As Raw As Ever« einen Grammy gewonnen hatte, sagte ich ihm, dass ich nicht von ihm erwartet hätte, dass er sich über Gott oder seine Mutter auslässt. Shabba antwortete: »Ich habe mir slackness nicht ausgesucht. Jahrelang habe ich cultural Songs gemacht, doch keiner wollte sie hören. Nun werde ich slack und bekomme dafür einen Grammy. Nicht ich bin sexbesessen. Die Medien sind es! Du bist es!«Mir fällt auf, dass Bob Marley niemals mit einem Grammy ausgezeichnet wurde, Shabba »Mr. Loverman« Ranks war der erste Reggae-Künstler, der einen bekommen hat.
In den 80er Jahren veränderten sich auch die Machtstrukturen der Ghettos. Seitdem der CIA-Freund Edward Seaga an der Macht war, mussten die Area Dons der besiegten PNP Schutz suchen oder in ihren abgeschotteten Enklaven bleiben und verhungern. Einige konnten in die USA oder nach England auswandern, wo sie bald darauf den Ganja-Handel kontrollierten. Doch nicht nur die Kampftruppen der PNP wanderten aus. Auch die JLP musste ihre gefürchteten Gunmen loswerden, da die Polizei und Armee jetzt die Aufgabe übernehmen konnte, Jugendliche und Rastas zu unterdrücken. Auch die Gunmen der JLP stiegen im Ausland ins Drogengeschäft ein. Drogengelder wurden mit Immobilien, Autovermietung und in der Gastronomie gewaschen, aber hauptsächlich im Musikgeschäft. Viele neue Studios wurden mit Geldern aus dem Ganja-Handel finanziert, die bald durch Einnahmen aus dem Kokaingeschäft erweitert wurden. Auf dem Höhepunkt des Kokainbooms, als die Shower Posse Miami terrorisierte, fand ein Wirtschaftswissenschaftler heraus, dass im Durchschnitt alle drei Monate Equipment für ein komplettes Studio, das mit gewaschenem Geld finanziert wurde, nach Jamaika verschifft wurde! Die Produzenten dieser Studios versorgten die jungen Gunmen, die Geld genug hatten Platten zu kaufen und Sound Systems aufzubauen: Gun & slackness tunes wurden die Norm, machten den Weg frei für die »bling bling« Kultur – Goldketten, Handys, rosafarbene Lexus-Modelle und kaum bedeckte »punannies«.
1989 verlor Edward Seaga die Wahl gegen seinen Erzfeind Michael Manley, der bald wegen einem Krebsleiden sein Amt niederlegen musste. Am 30. März 1992 wurde er durch einen jungen, schwarzen Anwalt ersetzt – dem ersten schwarzen Premierminister Jamaikas –, der am längsten an der Macht bleiben sollte: P.J. Patterson, der noch heute im Amt ist.
Es kursieren Gerüchte, dass P.J. Patterson homosexuell sei. Er hat es niemals zugegeben und genau so gut könnte es eine Erfindung seiner Gegner sein, um seinen Ruf zu ruinieren. So überrascht es nicht, dass homophobe Songs zu florieren begannen, kurz nach dem er im Juli 1992 an die Macht gekommen war. Genau in diesem Monat explodierte das Ganze mit Buju Bantons »Boom Bye Bye«, in dem es heißt, dass man Homosexuelle nur durch Kopfschüsse loswerden kann. Homophobie war geboren. Kann der exakte Zusammenfall dieser Ereignisse Zufall sein?
Was ist mit Bujus Behauptung, das Stück sei eine Reaktion auf eine Vergewaltigung eines Schülers durch seinen Lehrer? Es könnte so gewesen sein, aber diese Art von Vergewaltigung findet sonst eigentlich eher im Gefängnis statt – und sie wird nicht von Homosexuellen begannen, sondern von Insassen, nicht so sehr aus Frust, sondern zur Machtdemonstration.Gewalt bestimmt (wie in den meisten Ländern, aber in Jamaika ganz besonders) die Gefängniskultur. Die soziale Struktur des Ghettos setzt sich in den überfüllten Zellen fort. Junge Rebellen werden von Thugs »gebrochen« und die größte Erniedrigung ist sich zu »beugen«, den homosexuellen Akt zulassen zu müssen. 1992, unter der Regierung der PNP und zu der Zeit, als die Shower Posse and andere Gangs sich auf der Höhe ihrer Macht befanden, waren die jamaikanischen Gefängnisse voll von JLP- und Kokain-Gunmen. Der langjährige JLP-Gunman Vivian Blake, der unter dem Namen seines Sohnes Duane schreibt, verneint in seinem Buch »Shower Posse« die Verbindungen seiner Gang zu Edward Seaga und der JLP (siehe Riddim 02/04). Doch viele Informanten haben das Gegenteil ausgesagt, und betont, dass Jim Brown – der Anführer der Shower Posse – Seagas persönlicher Bodyguard war. Dass Jim Browns »Hinrichtung«, während er im Gefängnis auf seine Auslieferung in die USA wartete, von der JLP angeordnet wurde, gilt inzwischen auch als Fakt. Sie konnte nicht zulassen, dass ihr Top Gunmen über seine Verbindungen zur Partei aussagt. Durch die von den harten Jungs der Opposition geäußerten Vergewaltigungsandrohungen in Gefängnissen verstärkte sich die krankhafte Angst – Phobie – vor Homosexualität zu einer Zeit, als Gerüchte die Runde machten, ein Homosexueller regiere das Land. Es ist bezeichnend, dass das Schimpfwort battyman sich nicht – oder weniger – auf den »männlichen« Partner bezieht: Er ist nicht derjenige, der sich »beugt«; er wird gefürchtet, aber er wird nicht verachtet, er kann wieder auf die Straße zurückkehren und seine Macht behaupten.
Das Ganze spitzte sich 2001 zu, als der von allen Seiten beworbene Hit von T.O.K., »Chi Chi Man«, veröffentlicht wurde. T.O.K. waren nicht sonderlich beliebt in Jamaika, das Boygroup-Prinzip kann sich nicht auf der Straße behaupten. Doch eine starke finanzielle Rückendeckung erlaubte es ihnen, sich in der internationalen Dancehall-Szene einen Namen zu machen. Als sie außerhalb Jamaikas etabliert waren, brachten auch jamaikanische Radiosender das Stück in die Charts. Obwohl »Boom Bye Bye« seit zehn Jahren auf dem Markt war, hatte der homophobe Vibe nicht die hysterischen Ausmaße angenommen wie nach »Chi Chi Man«.
Ich erinnere mich daran, wie ich im gleichen Jahr in einem Bus die Windward Road lang fuhr – die lange verlassene Avenue, die parallel zur Küste Richtung Rockfort läuft. Eine Gruppe junger Männer stieg irgendwo in der Nähe des Bellevue Hospitals zu und machte sich im Durchgang breit. Sie tauschten lauthals Kommentare über Homosexualität und »battymen« aus. Witze, Beleidigungen, schreckliche Details sexueller Verbrechen, die jene angeblich begangen haben. Mir wurde plötzlich bewusst, dass diese Szene etwas gezwungenes, unnatürliches hatte. Alle anderen saßen regungslos im Bus und sahen besorgt aus – und mir wurde klar, dass sie nicht besorgt darüber waren, was ihnen zu Ohren kam, sondern allein wegen der Anwesenheit der sechs Kids. Das waren toughe Jungs vom ärmsten Schlag, unterernährt, und mit ihren gefälschten Goldketten und billigen, gebleichten Frisuren versuchten sie auf hart zu machen. Der Typ, der sich von »Politikern« für ein Stück Brot kaufen lässt. Der für ein paar Dollar tötet.
Politisch gewollte Homophobie schien eine Realität zu sein. Ein paar Monate später wurden meine Beobachtungen bestätigt, die JLP nahm den Song »Chi Chi Man« für ihre Wahlkampagne. Während böse Zungen das Gerücht der »Homosexualität« des Gegners verbreiteten, wurde viel Lärm um Seagas neu geborenen Sohn gemacht – mit 72, der Top Don hat es immer noch drauf! Patterson reagierte mit einem Wahlplakat, dass ihn mit seiner jüngsten Enkelin auf dem Schoß zeigt.
Die traurigste Entwicklung des Ganzen war jedoch die Befürwortung von Homophobie durch die Bobo Ashanti. Die Geschichte dieser Rasta-Gruppe muss erst noch geschrieben werden, aber es ist eine traurige Geschichte. Die Bobos oder Emmanuelites (ihr alter Name) waren die ärmste Rasta Community, sie wurden ignoriert und mit Füßen getreten. Seit Jahrzehnten wurde die Gruppe von einer Müllkippe zur nächsten gescheucht, bis sie sich schließlich »zehn Meilen vor der Stadt« niedergelassen hat – so wie es Marcus Garvey prophezeite. In den Hügeln von Bull Bay haben sie endlich einen Ort gefunden, den sie ihr eigen nennen können, wo sie eine wundervolle (wenn auch widersprüchliche) Kultur entwickelt haben. Trotz Entbehrungen ist es ihnen gelungen ihre Unabhängigkeit und Würde zu wahren, wodurch Ende der 80er Jahre eine verzweifelte Ghetto Youth auf sie aufmerksam wurde. Eigentlich war die ursprüngliche Community nach dem Tod von Prince Emmanuel auseinandergebrochen, da sein Sohn Jesus nicht als Führer anerkannt wurde. Die Bewegung war gespalten. Fraktion gegen Fraktion, beating & burning. Prince Emmanuel war ein weiser, alter Mann, der Teil der Back-To-Africa-Bewegung gewesen war, unter Gelehrten und Intellektuellen verkehrte und sich nie an die Politiker, die ihn über Jahre schikanierten, verkaufte. Doch seine Adjutanten hatten einen sehr begrenzten Horizont – sie waren in einer festzusammengeschweißten Community aufgewachsen, wo Besucher nicht willkommen waren, und selbst wenn sie über die Insel reisten, um ihre Besen zu verkaufen, war es nicht gewünscht, dass sie mit der »anderen« Welt Kontakt aufnahmen. Einige versuchten ihre Kinder in die Schule zu schicken, aber Rasta-Kindern war der Zutritt verwährt – und sie konnten es sich im Gegensatz zu »Uptown«-Rastas natürlich nicht leisten einen Anwalt einzuschalten. Als homophobe Songs populär wurden, konnten sie der Versuchung nicht widerstehen, Homosexuelle zu Sündenböcken zu machen. Dieser Gedanke stand im Einklang mit ihrer biblischen Erziehung, mit ihrer Besessenheit von Regeln und »Reinheit«, mit ihrem Konzept vom weißen Übel und der pervertierten babylonischen Kultur. Die wütenden Kids aus den Ghettos übernahmen ihre Kultur, ihre Kopfbedeckung, gewickelte Turbane, und kurze darauf florierte die »fire bun« Kultur.
Hatte irgendeiner von ihnen eine Ahnung von dem politischen Einfluss ihrer Songs? Wahrscheinlich nicht. Wurden sie manipuliert oder für ihre Aufnahmen bezahlt? Nicht dass ich wüsste. Man könnte die Rolle von Rita Marley infrage stellen, die in der Nähe der Bobo Community wohnte (ihr Mann hatte ihr ein Haus in Bull Bay gesichert, als er noch eng mit dem PNP Wohnungsbauminister befreundet war). Sie wurde zur Retterin der Bobos, als deren Dorf von einem Hurrikan zerstört wurde und hatte seitdem ein Mitbestimmungsrecht in der Kommune. Als ehemalige Sonntagsschullehrerin sah sie sich wahrscheinlich nicht genötigt, das Recht zu verteidigen, sexuelle Neigungen selbst zu bestimmen. Seit dem Tod von Bob hat sie das JLP-Spiel mitgemacht, ist mit den Tuff Gong Studios in JLP-Gebiet umgezogen und könnte sehr wohl homophobe Ansichten gebilligt haben, etwas, was Bob in seinem ganzen Leben nicht getan hat (wahrscheinlich rotierte er im Grab, als sein Erzfeind Seaga, von dem er glaubte, dass er 1976 den Anschlag auf ihn angeordnet hatte, bei seiner Beerdigung eine Rede hielt...).
Durch die Befürwortung der Bobos hatte Homophobie nun auch einen »mystischen« Status, der Tausende in »fire« Ekstase zu den Konzerten der Sizzlas, Capletons und anderen trieb. Nun musste man einen »battyman« Song schreiben, um zu beweisen, dass man selbst keiner war und sich der »fire bun« Begeisterung bei eigenen Auftritt sicher sein konnte. Beenie Man und Sizzla, beide mit einem starken PNP-Hintergrund, schlossen sich dem Kampf an. Wieder einmal geriet der politische Inhalt ins Abseits, wie schon damals, als die politischen Dons auf Kokain umstiegen, als aus politischen Bürgerwehren Posses wurden: Jeder wollte dabei sein. Dort war die Macht. Die Popularität von Homophobie hat ihre Wurzeln in der Ignoranz, in urbanem Terrorismus, in Misshandlungen in Gefängnissen. Wie jeder jamaikanische Fluch, hat er sich auf beiden politischen Seiten breit gemacht. Alle Sufferer sollten leiden, um die Reichen reicher zu machen.
In der Zwischenzeit gab es in Jamaika Fälle von »homo bashing«, die so manchen Schwulen ins Krankenhaus brachte (wenn jemand dabei ums Leben kam, wagte niemand zu fragen warum, die Tat wurde unter der jamaikanischen »drei Morde am Tag«-Routine verbucht). Nachdem sie Beweise für zahlreiche Angriffe erbringen konnten, suchten zwei jamaikanische Schwule in England Asyl, was ihnen auch gewährt wurde.
Obwohl die internationale Kampagne gegen Homophobie in der Dancehall für den Durchschnittsjamaikaner nicht ganz nachvollziehbar ist, hat sie die Diskussion endlich eröffnet, jetzt wagen es auch diejenigen, die von je her Morde verurteilen, ihre Stimmen zu erheben. In naher Zukunft wird P.J. Patterson aufgrund seines Alters aus dem Amt scheiden, mit drei Regierungsperioden als Premierminister hat er bewiesen, dass jamaikanische Kultur doch gar nicht so homophob ist, doch jamaikanische Politiker werden sicherlich einen neuen Vorwand für Hass und Blutbäder finden. Keine Sorge.
lebanna@gmx.de schrieb am 14.10. 2000 um 13:51:41 Uhr zu
Bewertung: 5 Punkt(e)
Rastafari ist gelebte Religion, und die Faszination, die es auch auf westliche weiße Linke ausübt, erklärt sich nicht nur durch die Exotik und die hypnotisierende Musik, sondern auch durch die Haltung der Rastas gegenüber dem »System« und die konsequente Umsetzung von philosophischen Grundsätzen in gelebte »Alternativen«.
Auf die Frage was die Rasta-Identität eigentlich ausmache, antwortete Lloyd:
»...as I would say: Rastafari Identity is Rastafari, who feels it - knows it, who never know it - a go feel it, seen«
Die gesamte Lebensweise der Rastas ist von der »oneness« bestimmt. Oneness ist Ausdruck des Gefühls der Zusammengehörigkeit zwischen den Rastafarians, aber auch Ausdruck einer universalen Liebe, des Gefühls der Durchdrungenheit von Gott. Viele Rastafarians leben gemeinschaftlich zusammen. Besitz ist indofern nicht bekannt.
Arglist, Stehlen, Lügen, Habsucht, Eifersucht, Neid, Haß, Verrat sind verurteilungswürdige Verhaltensformen. Es herrscht in vielen Aspekten des Lebens eine Gleichberechtigung, aber nicht weil es Gesetze gibt, sondern einfach durch die konsequente Auffassung von der Allgegenwart Gottes. Sich über einen anderen zu stellen, würde bedeuten, Gott in ihm zu verachten.
MCnep schrieb am 17.1. 2001 um 11:54:35 Uhr zu
Bewertung: 8 Punkt(e)
Bei allem Wohlwollen für den ganzen Guava Jelly ist eine Religion, die einen verstorbenen afrikanischen Militärdiktator als Gott anbetet, doch mit einem gesunden Maß mit Distanz zu betrachten.