Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Muslimbruderschaft«
www.verfassungsschutz.niedersachsen.de schrieb am 20.3. 2004 um 11:25:59 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Die Muslimbruderschaft
Die Entwicklung des Islamismus als Phänomen des 20. Jahrhunderts ist in besonderer Weise verknüpft mit der Muslimbruderschaft, die 1928 in Ägypten von einer kleinen Gruppe von Männern um den 1906 geborenen Grundschullehrer Hassan al-Banna als »Gemeinschaft der Muslimbrüder«, gegründet wurde. Diese Gemeinschaft verstand sich als »Brüder im Dienste des Islam«. Die Muslimbruderschaft ist weltweit zum Grundstein der islamistischen Bewegungen im Bereich des sunnitischen Islam geworden. Von Ägypten ausgehend gelang es der Muslimbruderschaft in allen Ländern der arabischen Welt sowie in Ländern, in denen arabische Muslime leben, Organisationsstrukturen zu schaffen.
Von al-Banna straff geleitet, erfuhr die hierarchisch strukturierte Organisation einen raschen Bedeutungszuwachs. Zwischen 1934 und 1939 nahm die Zahl ihrer Organisationseinheiten von 50 auf 500 zu. Dem Jihad, dem heiligen Krieg, maß die betont antiwestliche, in der damaligen Zeit antikolonialistische Muslimbruderschaft zentrale Bedeutung zu. Das symbolisierte sich in ihrem Emblem, ein Koran zwischen zwei Schwertern. Hassan al-Banna äußerte über die Bedeutung des Islam: »Er ist Dogma und Gottesdienst, Heimat und Nationalität, Religion und Staat, Geist und Tat, Schrift und Schwert. Er ordnet für alle Zeiten die Lebensfragen bei allen Völkern und Nationen.« Durch strikte Bindung an Koran und Sunna - nach Auffassung al-Bannas die Verfassung eines Staates, dessen Lebensbereiche durch die Scharia gestaltet werden - sollte die Erneuerung der idealen Gemeinschaft der ersten Muslime unter den Bedingungen der modernen Welt erfolgen.
Das Programm der Muslimbruderschaft von 1936 beinhaltete die folgenden zentralen Punkte: Beendigung des Parteienwesens, Einführung der islamischen Scharia, kulturelle Zensur sowie Wahrung islamischer Moralvorstellungen, Verbot von Zins und Profit sowie sozial orientierte Verteilung des Reichtums. Das Programm der Muslimbruderschaft mit dem Ziel eines alle Bereiche umfassenden politischen, ökonomischen und sozialen »islamischen Systems« muss im Kontext der Entkolonialisierung sowie der Konfrontation der traditionellen arabischen Gesellschaft mit den Einflüssen der westlichen Industrialisierung betrachtet werden. Verunsicherte und entwurzelte muslimische Menschen fanden in den von der Muslimbruderschaft propagierten sozialen Werten und zwischenmenschlichen Solidarität Orientierung und Identität.
Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Teilung der Welt in zwei Machtblöcke entwickelte sich eine islamistische Ideologie eines eigenen islamischen Weges jenseits von Kapitalismus und Sozialismus.
www.verfassungsschutz.niedersachsen.de schrieb am 20.3. 2004 um 11:25:12 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Die Muslimbruderschaft
Die Entwicklung des Islamismus als Phänomen des 20. Jahrhunderts ist in besonderer Weise verknüpft mit der Muslimbruderschaft, die 1928 in Ägypten von einer kleinen Gruppe von Männern um den 1906 geborenen Grundschullehrer Hassan al-Banna als »Gemeinschaft der Muslimbrüder«, gegründet wurde. Diese Gemeinschaft verstand sich als »Brüder im Dienste des Islam«. Die Muslimbruderschaft ist weltweit zum Grundstein der islamistischen Bewegungen im Bereich des sunnitischen Islam geworden. Von Ägypten ausgehend gelang es der Muslimbruderschaft in allen Ländern der arabischen Welt sowie in Ländern, in denen arabische Muslime leben, Organisationsstrukturen zu schaffen.
Von al-Banna straff geleitet, erfuhr die hierarchisch strukturierte Organisation einen raschen Bedeutungszuwachs. Zwischen 1934 und 1939 nahm die Zahl ihrer Organisationseinheiten von 50 auf 500 zu. Dem Jihad, dem heiligen Krieg, maß die betont antiwestliche, in der damaligen Zeit antikolonialistische Muslimbruderschaft zentrale Bedeutung zu. Das symbolisierte sich in ihrem Emblem, ein Koran zwischen zwei Schwertern. Hassan al-Banna äußerte über die Bedeutung des Islam: »Er ist Dogma und Gottesdienst, Heimat und Nationalität, Religion und Staat, Geist und Tat, Schrift und Schwert. Er ordnet für alle Zeiten die Lebensfragen bei allen Völkern und Nationen.« Durch strikte Bindung an Koran und Sunna - nach Auffassung al-Bannas die Verfassung eines Staates, dessen Lebensbereiche durch die Scharia gestaltet werden - sollte die Erneuerung der idealen Gemeinschaft der ersten Muslime unter den Bedingungen der modernen Welt erfolgen.
Das Programm der Muslimbruderschaft von 1936 beinhaltete die folgenden zentralen Punkte: Beendigung des Parteienwesens, Einführung der islamischen Scharia, kulturelle Zensur sowie Wahrung islamischer Moralvorstellungen, Verbot von Zins und Profit sowie sozial orientierte Verteilung des Reichtums. Das Programm der Muslimbruderschaft mit dem Ziel eines alle Bereiche umfassenden politischen, ökonomischen und sozialen »islamischen Systems« muss im Kontext der Entkolonialisierung sowie der Konfrontation der traditionellen arabischen Gesellschaft mit den Einflüssen der westlichen Industrialisierung betrachtet werden. Verunsicherte und entwurzelte muslimische Menschen fanden in den von der Muslimbruderschaft propagierten sozialen Werten und zwischenmenschlichen Solidarität Orientierung und Identität.
Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Teilung der Welt in zwei Machtblöcke entwickelte sich eine islamistische Ideologie eines eigenen islamischen Weges jenseits von Kapitalismus und Sozialismus.
www.verfassungsschutz.niedersachsen.de schrieb am 20.3. 2004 um 11:25:37 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Die Muslimbruderschaft
Die Entwicklung des Islamismus als Phänomen des 20. Jahrhunderts ist in besonderer Weise verknüpft mit der Muslimbruderschaft, die 1928 in Ägypten von einer kleinen Gruppe von Männern um den 1906 geborenen Grundschullehrer Hassan al-Banna als »Gemeinschaft der Muslimbrüder«, gegründet wurde. Diese Gemeinschaft verstand sich als »Brüder im Dienste des Islam«. Die Muslimbruderschaft ist weltweit zum Grundstein der islamistischen Bewegungen im Bereich des sunnitischen Islam geworden. Von Ägypten ausgehend gelang es der Muslimbruderschaft in allen Ländern der arabischen Welt sowie in Ländern, in denen arabische Muslime leben, Organisationsstrukturen zu schaffen.
Von al-Banna straff geleitet, erfuhr die hierarchisch strukturierte Organisation einen raschen Bedeutungszuwachs. Zwischen 1934 und 1939 nahm die Zahl ihrer Organisationseinheiten von 50 auf 500 zu. Dem Jihad, dem heiligen Krieg, maß die betont antiwestliche, in der damaligen Zeit antikolonialistische Muslimbruderschaft zentrale Bedeutung zu. Das symbolisierte sich in ihrem Emblem, ein Koran zwischen zwei Schwertern. Hassan al-Banna äußerte über die Bedeutung des Islam: »Er ist Dogma und Gottesdienst, Heimat und Nationalität, Religion und Staat, Geist und Tat, Schrift und Schwert. Er ordnet für alle Zeiten die Lebensfragen bei allen Völkern und Nationen.« Durch strikte Bindung an Koran und Sunna - nach Auffassung al-Bannas die Verfassung eines Staates, dessen Lebensbereiche durch die Scharia gestaltet werden - sollte die Erneuerung der idealen Gemeinschaft der ersten Muslime unter den Bedingungen der modernen Welt erfolgen.
Das Programm der Muslimbruderschaft von 1936 beinhaltete die folgenden zentralen Punkte: Beendigung des Parteienwesens, Einführung der islamischen Scharia, kulturelle Zensur sowie Wahrung islamischer Moralvorstellungen, Verbot von Zins und Profit sowie sozial orientierte Verteilung des Reichtums. Das Programm der Muslimbruderschaft mit dem Ziel eines alle Bereiche umfassenden politischen, ökonomischen und sozialen »islamischen Systems« muss im Kontext der Entkolonialisierung sowie der Konfrontation der traditionellen arabischen Gesellschaft mit den Einflüssen der westlichen Industrialisierung betrachtet werden. Verunsicherte und entwurzelte muslimische Menschen fanden in den von der Muslimbruderschaft propagierten sozialen Werten und zwischenmenschlichen Solidarität Orientierung und Identität.
Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Teilung der Welt in zwei Machtblöcke entwickelte sich eine islamistische Ideologie eines eigenen islamischen Weges jenseits von Kapitalismus und Sozialismus.