Malthus
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1798 veröffentlichte der junge Thomas Robert Malthus in London ein anonymes Pamphlet unter dem Titel »An Essay on the Principle of Population«. Darin stellte er eine Bevölkerungstheorie dar, die einen 200jährigen Streit auslösen sollte. Malthus geht von zwei natürlichen Prozessen aus: der Vermehrungskraft der Menschen, die sich in geometrischer Progression entwickele, und der Produktion von Nahrungsmitteln, die nur gemäß einer arithmethischen Reihe wachsen könne. Dadurch entstehe eine Gefahr der Überbevölkerung, die die Menschheit in ihrer gesamten Geschichte begleitet habe und sie auch in Zukunft begleiten werde. Es handele sich um ein ewiges Naturgesetz.
Damit wollte Malthus die Ursache des Übels der Menschheit entdeckt haben. Hungersnöte, Kriege und Seuchen wirkten den verheerenden Auswirkungen der Vermehrungskraft entgegen und hielten die Bevölkerung auf dem Niveau der Subsistenzmittel. Malthus' Pamphlet hat ein ungeheures Echo gefunden; über kaum ein anderes Werk wurde so viel und so lange diskutiert. Und selten wurden zu einer Schrift, die kaum länger als ein gewöhnlicher Zeitschriftenartikel war, so viele unterschiedliche Auffassungen geäußert - von teilweise enthusiastischer Zustimmung bis zu rigoroser Ablehnung.