Linus

* „I'm doing a (free) operating system (just a hobby, won't be big and professional like gnu) for 386(486) AT clones.“ (aus dem Usenet Posting)
* „Das war mein Leben: Ich aß. Ich schlief. Vielleicht ging ich zur Uni. Ich programmierte. Ich las eine Menge E-Mails. Mir war klar, dass manche meiner Freunde mehr Sex hatten, aber das war okay. Offen gesagt, die meisten meiner Freunde waren auch Loser.“ (Zitat aus Linus Torvalds’ Autobiographie „Just for Fun. Wie ein Freak die Computerwelt revolutionierte.“)
* „Software is like sex. It's better when it's free.“
* „If you have any great suggestions, feel free to mail me, and I'll probably feel free to ignore you.“ (aus seiner privaten Homepage)
* »Linux will nicht die Weltherrschaft. Aber nett wär's schon.«

Man hat ihn gefunden, er wurde ans Ufer gepült. Es ist so surreal. Surreal, dass jemand, der nicht hier wäre, wäre er noch hier, nicht hier ist. Fertig. Es ist alles weg. Haben stundenlang WipeOut gespielt und waren bei Beat. Haben DAT gehört mit Aufnahmen vom Dezember 1998. Ich habe ihn kaum gekannt, Jachin und Beat jedoch... was solls. Es kann unmöglich ernst genommen werden. Hatten immer wieder Lachanfälle und zogen es ins Lächerliche. Irrsinn, nennt man dies. Irrsinn, die Unfähigkeit es als geschehn hinzunehmen. Meine erste Erfahrung mit dem Tod. Einen Moment lang, als ich es erfuhr, verspürte ich den seidenen faden, an dem mein Leben hängt. Das was Materie vom lebender Materie trennt. Mauri hat nicht recht, es ist mehr als bloss Materie. Da war etwas, Linus, etwas das jetzt weg ist, da er nicht mehr lebt. Mehr als bloss ein Flag, das zurückgesetzt wurde. In dieser leeren, nun aufgedunsenen Hülle war es gebunden. Die Seele? Der Sinn. Oh Kobold, weisst du es? Nur dieses eine Mal: gib Antwort. Sprich mit mir, Oh All-Seiender Kobold. lass mich das Wort des Koboldes erhören. Spende mir Trost. Unendlich und für immer sind eben trotzallem mehr als Begriffe der Logik. Sie sind, können, real sein. Bitterböse. Ach Linus, du Esel... was soll's. Er ist weg. Ich habe eigentlich kein Anrecht auf Trauer, ich kannte ihn zuwenig im Vergleich zu Beat und Jachin. Eben das macht mir zu schaffen. Er hätte ein Teil des mich umgebenden Freundeskreises sein sollen, doch das Schicksal wollte es anders. Das Schicksal; Karma. Wie oft schon. Überlegung: Karma - stetige Wiedergeburt, bis wir ich endlich schaffen, dem Selbstmord zu entgehen. Und nun dies. Doch eben gearde dies. Denn dies tat ich in vergangenen Leben anderen an. Erstaunlich, wie die Karma-Lehre meinem Wesen entspricht, wie es ihr gelingt eine Brücke zu schlagen zwischen dem RTW und meinen Empfindngen. Nun Oh Kobold, geht es mir schon besser. Ich darf (oder doch?) bloss nicht der Illusion verfallen, dass Linus einen besseren Teil meines Freundeskreises gewesen wäre als Beat oder Mauri oder Jachin. Doch er hätte manches abgedeckt, was abzudecken gewesen wäre. Die Mystifizierung eines Verblichenen. Der Mythos des Jungverstorbenen. Dieser Mythos ist Teil unseres Denkens. Ach Linus, hätte wir doch, hättest du doch. Die Welt muss sich vor dir aufgebaut haben wie eine Mauer und wir sahen es nicht. - Als wir es Beat gesagt haben weinte ich, still, an der Schulter meiner Schwester. Doch ich weiss, dass es da eine Parallelwelt gibt, in der du anders Entschieden hast. Denn dies ist es deine Entscheidung. Ich akzeptiere sie.

We all know Linux is great. It does infinite loops in five minutes. (Linus Torvalds)

Und für die, mit Französisch als erster Fremdsprache: Wir alle wissen, daß Linux großartig ist. Es durchläuft Endlosschleifen in fünf Minuten.