Knef
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Jaja, die Knef. Die große Knef. Ach die Knef. Weh weh, die Knef. Seufz, die Hildegard. Haare, Wimpern, Augen, Mund...
Warum stehen eigentlich fast alle deutschen Homosexuellen auf Hildegard Knef? Ich weiß es noch wie heute, Weihnachten 1975 bekam ich einen Kassettenrecorder geschenkt, so ein schuhkartongroßes Ding mit eingebautem Monolautsprecher. Dazu drei Kassetten: eine Leerkassette, eine namens Pop Rockets, auf der irgendwelche Studiobands Lieder der Supremes, der Wings und Gary Glitters nachsangen, und eine mit dem Titel 'Lieder, die uns Brücken bauen - Lieder für das deutsche rote Kreuz' .( Über den Heiligabend selbst fiel eine große Umwölkung, da gegen Ende der Feierlichkeiten die Bitte an mich herangetragen wurde, doch mal die Leerkassette auszuprobieren, und ich mangels besserer Idee in das eingebaute Mikro krakeelte: Horst K. ist ein Arschloch! Ja, mein Vater hieß Horst. Männer hießen früher so. Ödipus, ick hör dir trapsen. Und sofort ab ins Bett.) Von dem Supremes–Lied 'When will I see you again' abgesehen war die 'Pop Rocket–Kassette ein ziemlicher Flop, aber von Hildegard Knef, die für das Rote Kreuz das Lied 'Der alte Wolf wird langsam grau' interpretierte, war ich so rückhaltlos fasziniert, wie ich es zuvor nur von der blutjungen Marianne Rosenberg gewesen bin.