Kälte
Bewertung: 7 Punkt(e)Kälte ist das Gefühl, daß du hast, wenn die Einsamkeit Tropfen für Tropfen in dein Zimmer rieselt.
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Der erste Text | am 10.10. 2000 um 18:45:13 Uhr schrieb timotheus über Kälte |
Der neuste Text | am 20.11. 2023 um 10:06:37 Uhr schrieb schmidt über Kälte |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 43) |
am 5.3. 2005 um 16:52:43 Uhr schrieb
am 13.12. 2013 um 21:18:29 Uhr schrieb
am 14.10. 2002 um 23:24:42 Uhr schrieb |
Kälte ist das Gefühl, daß du hast, wenn die Einsamkeit Tropfen für Tropfen in dein Zimmer rieselt.
Nur ein paar Wochen nachdem sie ausgezogen war, traf ich sie überraschend auf einer Feier bei Freunden. Die Kälte, die sie ausstrahlte, ließ meinen Atem gefrieren und machte mich auf der Stelle schwach und hilflos. Sie aber erschien mir so stark wie ein sonniger Januarmorgen, wenn das Eis sich im hellen Licht der Sonne selbst zu feiern scheint. Ich hätte mich sofort wieder in sie verlieben können, ahnte aber, daß ich für diese Rolle nie wieder in Frage kommen würde.
Physikalisch betrachtet gibt es so etwas wie Kälte nicht - nur ein Defizit an Wärme.
Seit zwei Tagen ist dort ein Schneeklecks an Nachbars Garage, der seine Größe nicht verändern will. Nachdem ich das Tauen aller anderen restlichen Schneestreifen aufs Genaueste verfolgt habe - ein Vorgang, der sich binnen Stunden vollzog - bleibt nun also dieser Fleck liegen, der die Größe und die Eckenlage eines Hundehaufens hat, ein Zusammenhang, der nicht zuletzt durch Nachbars etwas senilen Hund, der sich gerne die gleiche Mauer zum Zwecke seiner Erleichterung aussucht, nahegelegt wird. Folglich ist die Temperatur, mindestens mal in dieser Ecke, unter Null. Die Ecke ist zwar gegen Norden gerichtet, also weitgehend unbeschienen von jeglicher Sonne, aber auch andere Schneereste verschwanden noch vorgestern an der gleichen Kante, die von Pflaster und Garagenwand gebildet wird. Die Temperatur muss folglich gefallen sein, und der Schneeklecks, dessen Existenz also hier so ausführlich zur Diskussion steht, ist unglücklicherweise in die Falle der den Nullpunkt monoton fallend durchschreitenden Lufttemperatur geraten, bevor ihm sein Schicksal noch zuteil werden konnte, das zweifellos nur aufgeschoben ist, aber dem endgültig zu entgehen ihm wohl nicht beschieden sein wird. Dieser unschmelzbare Schneehaufen beweist also, dass es saukalt ist, während es im Sommer an manchen Tagen schweinemäßig heiß ist, an allen anderen Tagen die Temperatur aber ein Faktor ist, der gewissermaßen nur für die Messgeräte existiert, aber in der Wahrnehmung ein abwesender Parameter ist. Die Temperatur ist also entweder scheisse oder sie existiert nicht und der nicht schmilzen wollende kleine Schneehaufen zeigt an, dass gegenwärtig ersteres der Fall ist. Amen.
und klimatechnik, das ist das was mein dad jeden tag so macht. komisch oder? den menschen kälte zu bringen, klingt bei diesem wetter schon etwas absurd.
symbolisch müssten heizungsinstallatöre ja dann die liebsten menschen der welt sein und mein dad der teufel...
aber eigentlich ist das zeimlich viel blödes gelaber...
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