Jaspers
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Laut Jaspers ist Apolitie »... das Versagen (sic!) dessen, der nicht zu wissen braucht, was er will, da er nichts will als sich verwirklichen in seinem weltlosen Selbstsein, gleichsam wie in einen zeitlosen Raum hinein. Er nimmt das geschichtliche Menschenschicksal in nur passiver Duldung (sic!!) hin, weil er als Sein ein ungeschichtliches Heil der Seele glaubt. Er kennt nicht die Verantwortung dessen, der erst in der Welt er selbst ist und für das, was geschieht, sich schuldig hält, sofern er nicht getan hat, was er konnte (sic!!!), um für das zu sorgen, was geschehen sollte.« (so gefunden im Büchlein »Die geistige Situation der Zeit 1931«)
Wenn man also nicht an der üblichen Form der Regelung der Interessenverfolgung partizipiert, sich nicht die Möglichkeit zur Wahl des Herren für Freiheit verkaufen läßt, so wird demzufolge die Konsequenz dessen als freiwillige Aufgabe der geschichtlichen Verortung, oder zumindest als Versuch dazu aufgefaßt. Aber Herr Jaspers, auch wenn in ihrem ehemaligen Domizil jetzt ein Christenverein heimisch ist, so müssen sie doch eingestehen, daß gerade die Konsequenz der geschichtlichen Verortung und ihre Unvermeidlichkeit der Auslöser für eine Apolitie sind. Man lehnt doch nicht ab, worauf man sich stützt; Apolitie ist eher eine Übererfüllung des Loses mit dem Anspruch, dem Denken verbunden zu bleiben, das die Gegenwart zu fassen sucht, und nicht der Repetition von Schemata, die sie verklären.