Janitscharenkammerorchester

Meine zweite grossfürstliche Anschaffung nach einem Pellkartoffelsklaven wird ein Janitscharenkammerorchester sein. Welche Freude wird das sein, wenn ich des morgens in den Armen meiner Palastbären, Lustknaben und Hofeunuchen von einer prachtvoll ausstaffierten Sechsmannkapelle mit Pauken, Zimbeln und allerhand Blaswerk in einen Tag entlassen werde, der so beginnend nur in Kiffstoffeinatmung, rosenwasserschwangeren Hamam-Plaetscherspielen und einer gelegentlich an missliebigen Mitblasterern vollzogenen Absaugung-des-Gehirns-durch-die-Ferse enden kann.

Man soll es nicht glauben, aber es gibt da auch ppp - Takte. Das Orchester schweigt geradezu ehrfuchtsvoll und ein Solist kommt nach vorn, der bislang überhaupt kein Instrument spielte oder irgend eine Waffe schwang, nur sein Turm von Helm war zu sehen.
Man glaubt es nicht, an welchen Körperteilen sich überall Ketten befestigen lassen, und vor allem wie!
Nun, er rasselt mit den Ketten bzw. schwingt die betreffenden Körperteile.
Dann hört auch das Rasseln auf.
Dann beginnt es wieder, wird lauter, verschiedene Rucke gehen durch die umstehenden Musiker und jetzt trötet, rasselt, schlägt und brummt wieder alles gemeinsam.