Jackass

Also ich finde »Jackass« schon lustig! Ich meine ich kann das gar nicht verstehen wie man das schlecht finden kann, also, nein ich finde das lustig, ich meine das ist doch quatsch, wie kann man was gegen jackass haben, nur weil von 50.000.000 Teenagern die sowas sehwen sich fünf den Sack beim nachmachen verbrennen. Gut, man sagt es hat Todesfälle bei sowas gegeben. Ich bin so nämlich jemand der am allerweitesten vom Zynismus entfernt ist, der Tod ist das aller-allerschrecklichste wo gibt, und jemand der gestorben ist, der ist für immer weg, heulen und heulen könnte ich, aber wenn man mal gerecht ist, bzw. wenn die Berichterstatter gerecht wären, dann müsste man doch, dann müssten sie doch mal zugeben daß sich weit mehr Menschen beim Nachstellen von »Wetten daß???!«-Scherzen das Genick brechen, als beim Nachstellen von »Jackass«! Von verstehensie Spaß ganz zu schweigen! (Wie verantworte ich das? Wie verantworte ich die Toten, es ist unglaublich, aber auf der Welt herrscht das Gesetz der großen Zahl, da waren Menschen, Teenager, wie du und ich, und die haben sich spaßeshalber angezündet, aber die Feuerschutzklamotte die sie anhatten war nicht so gut wie die Feuerschutzklamotte die MTV den Jackassianern spendiert hat, um Himmels willen, allein das klingt unangemessen frivol, aber herrjeh, kann man heutzutage noch guten gewissens Auto fahren, ohne an all den Tod zu denken, ist es da nicht rechtens Jackass gut zu finden? Das ist teilweise echt lustig! Wie kann man das schlecht finden??? Jackass ist schon gut! Ist voll Maso alta! Ich finde das gut, das ist entertainment im Zeichen der Bescheidenheit, sonst geht es ja nur immer darum, anderen Leuten eins reinzuwürgen (cf. die Tom Green-Comedyserie, wo er imma nua Leude verarscht had!, oder Kurt und Pola Felix, die sich üba die Mißgeschicke von andan Leuten kaputtgelacht ham!), da geht es um das eigene Scheitern, und das ist gut, das ist menschlich, Jackass ist eine Sendung in der es ums Scheitern und um den Schmerz geht, und was könnte schon menschlicher sein als das Scheitern und der Schmerz????!!!!

Jackass ist nach wie vor eine der wenigen Fernsehsendungen der letzten Jahre, die mich zutiefst positiv erschüttert haben. Allerdings habe ich nach etwa zehn gesehenen Folgen das Gefühl, daß sich die ganzen Späße ziemlich ähneln, und es eigentlich immer um Fäkalien, Erbrochenes und die zahllosen Möglichkeiten, sich mit zweckentfremdeten Freizeitgeräten zu verletzen geht. Eigentlich ist seit einigen Folgen mein einziges movens, diese Sendung auch weiterhin zu schauen, ein gewisser Phil Margera, der der Vater eines der Protagonisten ist, und dessen Rolle zumeist darin besteht, des Nachts von seinem durchgeknallten Sohn mit lautstarker Musik geweckt zu werden, worauf er dann hochfährt oder auch nicht, zumeist jedoch einen kleinen Ausblick auf seinen ausgesprochen virilen Körper gewährt. Ob solche Obsessionen mit fortschreitendem Alter schlimmer werden?

'Jackass' pflegte mir als Einstimmung zur 'Tom Green Show' zu dienen. Irgendwann gab es die 'Tom Green Show' dann nicht mehr und 'Jackass' wurde plötzlich ganze Nachmittage lang gesendet. Neulich habe ich gelesen, daß Marilyn Manson bei Tom Green war. Das war sicher lustig, oder auch überhaupt nicht lustig, so wie Helge Schneider bei Harald Schmidt, wobei das ja so unlustig auch nicht war, zumindest das zweite mal. Wer bei Green Manson die Oberhand gehabt hat, scheint mir schwieriger vorhersagbag als bei Schmidt Schneider, der synthetisch verlangsamte Manson oder der, mittlerweile sicher schon reichlich abgehalfterte Green? Vielleicht doch besser, daß ich diese Sendung so schnell nicht sehen werde.