Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Infotainment«
mcnep schrieb am 21.12. 2003 um 01:17:46 Uhr zu
Bewertung: 7 Punkt(e)
Bei der Weihnachtsfeier heute kamen wir neben einer bei aller Volkstümlichkeit recht sympathischen Familie zu sitzen, die irgendwann einen wahren Katalog von Spektakulärem auflistete: Der Vater war von einer Krankheit heimgesucht, die weltweit an nur achtzig Menschen diagnostiziert wurde, die Tochter war beim Casting für Starsearch gewesen, und vergangenen Monat hatten sie ein Wochenende in einem der besten Wellnesshotels Deutschlands gewonnen. Obwohl ich es ansonsten vorziehe, Außenstehende nicht mit dieser Mitteilung zu behelligen, spielte ich nun meinen einzigen Trumpf aus und erzählte, daß ich meine Mutter letzte Woche tot in der Küche gefunden hätte, worauf der vorpubertäre Filius fragte: »Lag die da schon lange?« Im allerersten Moment brandete da dann doch wieder so ein gemischtes Gefühl aus Schuld und Trauer auf, gepaart mit dem Verdruß, daß Sendungen wie 'Autopsie' inzwischen den an sich doch sehr philosophischen Sachverhalt des Todes zu einem von Madenhackern und Zahnabdrücken geprägten Schauerstück reduziert haben, fasste mich jedoch wieder in der gebotenen Schnelligkeit, um ihm dann mit der Antwort »Ich hab sie nicht gefragt« die Brackets zu schließen.
vom Schwerte schrieb am 4.6. 2006 um 23:39:39 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Infotaiment ist eine gemeinsame Zeit mit Frau D. aus KR, ihrem Lebensgefährten, Herrn C. und der Dritten im Bunde, Frau S. aus NE/MB.
Frau D., mondän und im besten Alter, das Gesicht eines alternden Engels, die Meinungen einer Naziaufseherin, dem Gemüt einer Metzgerin.
Frau S., das beste Alter ist überschritten, alternde Lehrerin mit Ambitionen zu Herrn H., dessen Altern von etwa 50 Jahren sie locker um 25 Jahre überschreitet.
Herr H., exilirender St. Petersburger Möchtegern-Lyriker, hier nicht zuhause und dort nicht mehr daheim.
In diesem Trio einen nachmittag oder abend zu verbringen, ist Infotainment. Der Puls steigt bei dem Gedanken, an die köstlichen Diskussionen, die allerdings Dejavu-Charakter haben. Ich fühle mich immer in die 40 ´er Jahre zurückversetzt, darauf wartend, das aus den Erinnerungen der ganz jungen Frau D und der Frau S gleich der Reichsverweser zur Türe hereinschreitet, um die Unterhaltung der Gäste zu übernehmen.
Gestern gab es das passende Essen dazu, Trapp-Trapp, in kleinst möglicher Form geschnitten, Brrrr .... wie damals, als es nichts gab, nicht diese schreckliche Welt mit ihren modernen Theateraufführungen, die wegen der vielen Haut skandalös sind, aber hingeguckt haben se trotzdem, nicht die vielen Schwulen, die auf nachmittäglichen Kaffees ungeniert Händchen halten und ungefragt Meinungen von sich geben, nicht dieser Hang zur Verrohung ... keine Konservativen mehr, Präservative auch nicht mehr ... es ist fürchterlich ... und das alles präsentiert aus dem Mund einer Dame, die dämlich wirkt, und der ich die KZ-Aufseherin glatt zutrauen würde.
Lieber Gott, hol mich zurück in die Welt von Hollywood der 60´er und dem Infotainment der 2000 ´er, lass mich nicht zurück in diesem Trio ...
biggi schrieb am 22.10. 2004 um 17:31:52 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
10:54 - 22.10.04 (DPA)
Experten beurteilen Geschichtswelle in Film und Fernsehen kritisch
Bei bestimmten Fernsehdokumentationen zur NS-Zeit und so genannten DDR-Shows bestehe die Gefahr, dass Erinnerung zum Infotainment gerate.
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