Hotel

Ich würde gerne im Hotel leben. Ich müsste nicht kochen, nicht putzen, für alles wäre gesorgt. Der Portier würde mich freundlich grüssen. Wenn jemand mich besuchen kommen würde, müsste er sich bei ihm anmelden. Ich könnte sagen, ich hab jetzt keine Zeit. Dann würde ich Zimmerservice bestellen und mir Pornofilme im PayTV anschauen. Ach ja, die Minibar dabei austrinken. Es müsste jedoch ein altes, luxuriöses Hotel im Zentrum einer Großstadt sein, vorzugsweise London oder New York. Aber auch Buenos Aires wäre nicht schlecht.

Aus irgendeinem Grund habe ich was übrig für Hotels. Woran liegt das, daran, dass man sein Bett nicht selbst machen muss? Oder an der ständig nachgefüllten Seife im Bad? Oder einfach an den vielen Kabelprogrammen (ich habe zuhause kein Kabelfernsehen)? Oder am Frühstück? In Karlsruhe hat mir das besonders gut gefallen. Ohnehin schon von allen hofiert und dann noch diese Frage: »Kaffee oder Tee?«

Ich stand an der Hotelbat und ließ den Tag bei einem Cocktail ausklingen, als es plötzlich laut wurde. Gegacker und Gekicher. Mädchenstimmen. Ich drehte mich um und sah die drei auch schon auf mich zukommen, das heißt, eigentlich kamen sie nur in die Bar, aber ich war der einzige Gast, und sie steuerten die Hocker neben mir an. Wie gesagt, es waren drei.
Ein blondes Modepüppchen mit ziemlich großen, aber dennoch sehr ansehnlichen Brüsten.
Eine eher unscheinbare Brünette.
Und schließlich eine Rothaarige, deren grüne Augen etwas geheimnisvolles hatten, ein schelmisches Funkeln, das mich neugierig machte.