Handschuh

Handschuhe eignen sich auch gut für unauffällige Fesselspiele. Vor allem im Winter, wenn man sowieso Handschuhe trägt, fallen dicke Fausthandschuhe nicht auf. Es ist bei uns schon Tradition daß ich meine speziellen dicken Fausthandschuhe ohne Daumen zu einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt anziehe. Die Handschuhe sind dick gepolstert und so steif, daß ein Greifen praktisch unmöglich ist. Gesichert werden sie mit einer kleinen Schnalle um die Handgelenke, an der sich auch ein Schloß befestigen läßt. So eingeschlossen, der Schlüssel bleibt natürlich zu hause, bin ich total auf meinen Freund angewiesen. Er füttert mich mich ganz lieb mit Pfefferkuchen und gibt mir vorsichtig Glühwein zu trinken.

Im letzten Jahr waren wir zur Weihnachtszeit ein paar Tage in Dresden. Da hat er sich etwas ganz besonderes ausgedacht. Er hat neue Handschuhe gebastelt und sie direkt an die Ärmel meines Skioveralls gebastelt. Darunter durfte ich nur einen Langen Gymnastikanzug anziehen und zur Sicherheit eine Windel. So sind wir dann den ganzen Tag in der Stadt gewesen. Auf dem Mittelalter Weihnachtsmarkt in einem Innenhof fand ich es besonders schön. Dort gab es sogar einen Schmied, der Keuschheitsgürtel im Programm hatte. Wir ließen sie uns die auch zeigen, sie waren aber eher als Deko als zum langen Tragen geeignet.

Es war eine bescheuerte Idee mir die Schnürstiefel als Handschuhe anziehen zu lassen. Man kann nichts anfassen und ist wie gefesselt. Gut für eine Spaziergang im verschneiten Wald ist das nicht weiter schlimm. Aber als mir mein Freund dann auch in der Hütte die Schuhe nicht wieder aufbinden wollte, hat er die Schuhsohlen schmerzhaft zu spüren bekommen. Dazu sind die Dinger wirklich effektiv.

Die Scheidungsrate unter Handschuhen ist in den letzten Jahren hoch wie nie. Fast jeder dritte Handhalt ist inzwischen alleinanziehend. Die Kirchen haben diese bedenkliche Entwicklung in einer aktuellen Hirtenrede scharf verurteilt und auf den Schaffensprozeß verwiesen, der eindeutig paarweise vonstatten geht.