Gnosis
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Gnosis (auch Gnostizismus) - von griechisch »gnosis« (»Erkenntnis«) - entstand als religiös-philosophische Bewegung im 2. und 3. Jahrhundert. Obwohl sich die meisten gnostischen Richtungen zum Christentum bekannten, unterschieden sie sich maßgeblich vom Glauben der Frühkirche. Nach gnostischer Lehre fielen Funken oder Samen des Göttlichen Wesens aus der transzendenten geistigen Sphäre in die materielle böse Welt. Durch die Wiedererweckung des göttlichen Elements mit Hilfe von Erkenntnis könnte der Mensch in seine Heimat, den spirituellen Bereich des Transzendenten, zurückkehren.
Da die christlichen Gnostiker die Gleichsetzung des Gottes des Alten Testaments mit dem Gott des Neuen Testaments ablehnten, entwickelten sie eine eigene Interpretation des Wirkens Jesu. Sie verfassten apokryphe Evangelien wie das Thomas- und das Marien-Evangelium, mit denen sie belegen wollten, dass Christus als der göttliche Geist im Körper des Menschen Jesus lebte. Zu den bekanntesten christlichen Gnostikern zählen Valentinus und sein Schüler Ptolemäus.