Gender
Bewertung: 9 Punkt(e)Wenn so etwas wie »Gender« überhaupt auf mich zu beziehen ist, dann will ich bitteschön ein Geschlecht ganz für mich alleine.
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Der erste Text | am 14.2. 2000 um 12:28:31 Uhr schrieb Stöbers Greif über Gender |
Der neuste Text | am 4.2. 2025 um 14:33:51 Uhr schrieb hä? über Gender |
Einige noch nie bewertete Texte (insgesamt: 25) |
am 23.1. 2014 um 17:38:16 Uhr schrieb
am 19.9. 2006 um 15:12:16 Uhr schrieb
am 26.4. 2023 um 12:47:30 Uhr schrieb |
Wenn so etwas wie »Gender« überhaupt auf mich zu beziehen ist, dann will ich bitteschön ein Geschlecht ganz für mich alleine.
Der Konstruktivismus besagt, daß wir keine Aussagen darüber machen können, ob es wirklich eine objektive Realität gibt, weil die einzige Realität, die ein Mensch erfahren kann, diejenige ist, die er sich selbst in seinem Bewußtsein konstruiert. Die »objektive Realität« ist auch nicht objektiv, sondern eine kollektive Konstruktion, ein soziales Realitätskonstrukt, daß es den Menschen ermöglicht, miteinander zu kommunizieren...
Geschlechterrollen sind ein Teil des sozialen Realitätskonstruktes. Sie beruhen nicht auf der fundamentalen physischen Ebene menschlichen Lebens (sonst hätten alle menschlichen Gesellschaften die gleichen Geschlechterrollen, weil diese ein Teil jeder einzelnen persönlichen Realität wären), sondern sind nur eine über Jahrhunderte gewachsene soziale Konstruktion. Sie können auch dekonstruiert werden.
Die dekonstruktion der Geschlechterrollen scheint mir eine sinnvolle und notwendige Entwicklung zu sein um durch den resultierenden Ausgleich die individuell-kollektiven Entfaltungsmöglichkeiten zuerweitern.
Geschlechtslosigkeit im Persischen
All diese Debatten und Querelen sind der persischen Sprache fremd, obzwar sie als indogermanische Sprache mit der deutschen Sprache verwandt ist und die altpersische Sprache kongruent die drei grammatischen Geschlechter Maskulinum, Femininum und Neutrum hatte - die allerdings im Laufe der Evolution bereits um 300 v. Chr. verschwanden.
Das heutige Persisch kennt infolgedessen weder den bestimmten Artikel (der/die/das/den/dem/des) noch irgendein grammatisches Geschlecht, womit Nomen mit Artikeln (»das Auto«/»die Sonne«/»der Mond«) oder Adjektive (schöne/-r/-s) geschlechtlich markiert werden könnten. Das heißt, ebenfalls sind sämtliche Variation der Pronomen, wie er, sie, es, sein, ihr, diese, dieser, dieses, diejenigen, derjenigen, dasjenige, welche, welcher, welches, wen, wem, wessen etc. pp. geschlechtsneutral. Anders als im Falle des in den Gender-Sprachkreisen hochgefeierten Finnischen sind im Persischen sogar keine Geschlechtsendungen von Subjektiven vorgegeben, die Leser, Kollegen oder Freunde in männlich oder weiblich unterscheiden!
Dieser Umstand macht es gerade für Deutsch-Iraner und -Iranerinnen sehr attraktiv, im Gespräch mit Gleichsprachigen auf Persisch zu kommunizieren, wenn es zum Beispiel darum geht, zu erzählen, dass man mit einem »geschlechtsneutralen« Mitarbeiter oder Freund unterwegs war und somit das Geschlecht offen lassen möchte. An diesem Beispiel ist gut sichtbar, wie spielerisch das alltägliche Sprachhandeln ohne geschlechtsspezifische Suffixe gestaltet werden kann.
Insgesamt ist zu konstatieren, dass im Persischen schon längst die Gleichstellung der binären Geschlechter vollzogen wurde und es sich auch aufgrund dessen um eine erkennbar leicht erlernbare Sprache handelt.
Gender ist die Ideologie unseres Jahrhunderts.
So wie in mittelalterlichen Gesellschaften eben die Theologie den Ton angab oder im real existierenden Sozialismus eben die Doktrin des Marxismus-Leninismus.
Das, was wir zwangsläufig brauchen, ist eine neue, _chemische_Aufklärung_ in der solche Dinge in Frage gestellt werden.
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