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positiv bewertete Texte
Der erste Text am 8.1. 2008 um 12:06:38 Uhr schrieb
doG über Gefälligkeit
Der neuste Text am 25.4. 2017 um 16:53:52 Uhr schrieb
Christine über Gefälligkeit
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am 25.4. 2017 um 16:53:52 Uhr schrieb
Christine über Gefälligkeit

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Gefälligkeit«

doG schrieb am 8.1. 2008 um 12:06:38 Uhr zu

Gefälligkeit

Bewertung: 2 Punkt(e)


»Eines Tages, und dieser Tag mag vielleicht nie kommen, werde ich eine Gefälligkeit von dir verlangen, aber bis dahin soll die Gerechtigkeit ein Geschenk für dich sein

>>>Der Pate<<<

Die Leiche schrieb am 8.1. 2008 um 12:35:32 Uhr zu

Gefälligkeit

Bewertung: 1 Punkt(e)

»Gefälligkeiten« sind ungeheuer wichtig im menschlichen Leben, sie sind das Schmiermittel im Getriebe jeder Macht. Tom Wolfe (der mit dem weißen Anzug) hat das in »Fegefeuer der Eitelkeiten« für die Justiz wunderbar herauspräpariert: die wechselseitigen Gefälligkeiten, die man sich unter Anwälten, Staatsanwälten, Richtern und Polizisten erweist - und die sich oftmals schlankweg über jedes Recht, jedes Gesetz hinwegsetzen. Rechtsbeugung ? Korruption ? Rechtsbeugung manchmal ja - aber man versuche mal, sie dingfest zu machen: man läuft gegen Mauern, die mal aus Gummi sind, und mal aus Beton. Weil man jeden »im System«, das »ganze System« gegen sich hat. Korruption ? Nein. Gefälligkeiten gibt es nicht für Geld und gute Worte - nichts wäre diesem System fremder, als der berühmte Briefumschlag voller Scheine. Der Absender würde alsbald erhalten, was er verdient. Die Gefälligkeiten werden einander erwiesen aus dem Bewußtsein heraus, aufeinander angewiesen zu sein, sich immer wieder zu begegnen im Getriebe der Herrschaft, immer wieder darauf angewiesen zu sein, vom andern fair behandelt zu werden. Diese Gefälligkeiten kann man nicht kaufen - sie sind grundsätzlich gebührenfrei, sie sind Geschenke, kleine Aufmerksamkeiten, die die Freundschaft erhalten. Sie sind diskret, und hinterlassen nirgendwo Spuren. In keiner Akte tauchen sie auf, und auf keinem Konto. Oder doch: dem imaginären Konto dieser »Gefälligkeitsbank«, wie sie Tom Wolfe genannt hat (Dietrich Schwanitz sprach in seinem remake von: Bank für Gemeinwirtschaft). Je tüchtiger man einzahlt, um so größzügiger kann man selbst auf Gefälligkeiten anderer »Mitspieler« rechnen.
Diese Gefälligkeiten sind anders, als die des »Paten«, der irgendwann eine Gegenleistung verlangen kann. Es entsteht keine Schuld und keine Verpflichtung. Niemand hat einen konkreten Anspruch darauf, daß ihm ein anderer »gefällig« ist - und selbst wenn: er könnte ihn niemals »einklagen«. Beileibe nicht alle im System beteiligen sich an diesem »Kreditsystem« - etliche lehnen es ab, tun »Dienst nach Vorschrift« - doch sie haben es sehr, sehr schwer. Sie müssen doppelt so viel arbeiten, um dasselbe zu erreichen - und sie kommen niemals wirklich voran.

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