Dummficktgut

Intellektuelle haben so ihre Probleme mit dem Sexuellen. Aufgeklärt und rational, wie sie sind, vermeinen sie doch alles »darüber« zu wissen. Insbesondere wissen sie sehr genau, wie es sein sollte. Schließlich haben sie doch nicht umsonst regalmeterweise Bücher gelesen, und nächtelang diskutiert. Aus dieser himmelhohen Überlegenheit und der präzisen Vorstellung darüber, wie es zu funktionieren habe, entsteht nur allzuleicht eine jähe Hemmung: weil man nämlich schon bei den ersten, tastenden Versuchen feststellt, daß es eben doch nicht so wie gedacht, sondern mitunter ganz anders funktioniert. Und diesen Abstieg vor der Macht des Tatsächlichen, das Versagen der theoretischen Durchdringung vor dem praktischen Fick - das ist es wohl, was sie nicht ertragen können.

ist eine uralte Wahrheit, die jeder bestätigt, der vergleichen kann.

Sex ist nur dann richtig geil, wenn er »versaut« ist. Das setzt voraus, daß mindestens einer der daran beteiligten als Person »versaut« ist. In einschlägigen Kontaktforen bezeichnen sich die Leute gegenseitig oder selbst als »versaut« - von »leicht« bis »total«. Einem intelligenten, gebildeten Menschen nun käme es wohl nie in den Sinn, sich selbst als »versaut« zu bezeichnen, und »versaute« Sachen zu machen. Im Gegenteil: man legt gerade heutezutage großen Wert darauf, daß es »gut« sein soll, was man tut. Ethisch vertretbar, mit der eigenen Menschenwürde sowie die des anderen (Sexpartners) vereinbar im Sinne der Grund- und Menschenrechte, des Diskriminierungsverbots usw. Bildungsfernen Schichten jedoch (den Ausdruck verdanke ich mcnep) sind solche ethisch-moralischen Skrupel fremd - hemmungslos versaut wie sie nunmal öfters sind.

Immerhin mehr als ein Drittel der Deutschen (37 Prozent) glaubt an Engel. In einer Umfrage des Nachrichtenmagazins «Focus» zogen 61 Prozent der Befragten die Existenz der Himmelswesen in Frage.

An Engel glauben eher Westdeutsche (42 Prozent) als Ostdeutsche (18 Prozent) und eher Frauen (46 Prozent) als Männer (29 Prozent). Das Meinungsforschungsinstitut polis/USUMA befragte für «Focus» 1009 repräsentativ ausgewählte Menschen. Auf ausdrücklichen Wunsch beider großer Kirchen bleiben Bildungsstand und Einkommen der Befragten unter Verschluss. (dpa)