Dessert
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Es gibt eigentlich nur ein einziges Dessert, daß ich meinen Gästen stets serviert habe, daß jedoch stets äusserst gut angekommen ist. Ich habe es aus einem Kochbuch. Dort heißt es im üblichen gespreitzen Deutsch der Speisekarten von Nepplokalen: »Dialog der Früchte«. Ich nannte es: Eis mit Obstpampe.
Von der Pampe gab es stets drei Farben: gelb, rot und grün. Für Grün waren Kiwis meist die einzige Möglichkeit, für Gelb boten sich Mangos, Pfirsische und Aprikosen an, die auch aus der Dose stammen konnten, Himmbeeren oder Erdbeeren steuerten das Rot bei. Meist habe ich gefrohrene Himmbeeren genommen, frische Früchte waren mir dazu meist zu schade. Die Früchte wurden mit dem Zauberstab püriert, gegebenenfalls etwas gewürzt und bekamen auch einen kleinen Schuß Schnaps. Die meisten Aromen lösen sich in Alkohol eben besser, als in Wasser. Diese Pampe sollte dann - natürlich nach Farben getrennt - ein paar Stunden im Kühlschrank durchziehen.
Serviert wird die Pampe wie erwähnt mit einer Kugel, hilfsweise einem Klumpen, Eis. Meist habe ich Vanilleeis genommen. Der Klumpen oder die Kugel kommt in die Mitte eines großen Tellers, je ein großzügiger Klecks Obstpampe drum herum, so das alles ein bischen ineinander fließt. Kreativlinge können auch mit Löffelstielen in den Grenzzonen der Pampen herumrühren. Ich habe mich meist darauf beschränkt, ein paar Teelöffel Krokant über das Ganze zu streuseln oder ein paar Blätter Minze oder Zitronenmelisse draufzupappen. Auch kann man ein paar gutaussehende Früchte oder Teilstücke (Spalten, Scheiben usw.) dazutun, damit vorsichtige Gäste erkennen können, was das für eine Pampe ist, die sie da löffeln sollen. Gut kommt es übrigens auch, wenn man die Teller für dieses Dessert in den Kühlschrank stellt, bevor der Hauptgang serviert wird. Dann ist im Kühlschrank auch meistens schon wieder etwas Platz dafür. Dann schmilzt das Eis nicht so rasch und auch die Pampe bleibt etwas länger kühl.
Dieses Dessert lässt sich sehr gut vorbereiten, ist dann schnell serviert, leicht, bekömmlich, erfrischend und verdauungsfördernd. Sehr viele ultra-leckeren Desserts sind ja wahre Zumutungen für den ohnehim meist schon etwas bis arg strapazierten Magen: Triamisu, crème brulée, crèpes, Kaiserschmarren ... alles super lecker aber auch super »ömpf«. Man hängt nachher nur noch in den Seilen und lechzt nach einem großen Schnaps. So was leichtes mit viel Vitaminen und ein bischen Eis dazu kommt da viel besser, finde ich.