Bouillabaisse
Bewertung: 7 Punkt(e)
»Echte« Bouillabaise habe ich noch nicht gegessen, aber ich denke, dass einige meiner Fischsuppen-Versuche der recht nahe kamen. Fischsuppe ist heute noch ein Arme-Leute-Gericht, auf das ich oft zurückgegriffen habe, wenn die Kasse mal wieder nicht stimmte. Wenn man den Fischhändler auf dem Pferdemarkt Donnerstags nach Fischresten fragt, bringt er Samstags die Karkassen vom filetieren mit, anstatt sie in den Grabbel zu werfen. Ihr ahnt nicht, wieviel von einem Fisch weggeworfen wird, wenn er als Filet verkauft wird.
Da die zahlenden Kunden der Gemüsehändler auf dem Markt zu Recht einwandfreie Ware erwarten, haben die Gemüsehändler meist auch einiges, was sie verschenken können oder sehr günstig verkaufen können. Man muß nur einfach fragen, höflich und ohne dicke Stories aufzufahren. Meist habe ich für eine Mark eine große Tasche voll unterschiedlichstes Gemüse bekommen, wo nur einige Stellen ausgeschnitten werden mußte und das ansonsten noch sehr gut war.
Mit den Fischresten, die selbstverständlich frisch sind, und dem Gemüse kann man dann einen riesigen Topf Suppe kochen. Es ist zwar mühsam, weil man nach dem Kochen des Fisches erst mal alle Gräten abpulen muß, und die ungenießbaren Teile der Köpfe, aber danach wird es dann einfacher. Das Fischfleisch wird erstmal beseitegelegt, das Gemüse in der Fischbrühe gegart und dann das Fischfleisch wieder dazugegeben.
Wenn ich so Fischsuppe gekocht habe, habe ich immer viele Leute zum Essen eingeladen, die mich entweder selber zum Essen einluden oder mir etwas in die Haushaltskasse spendeten. So konnte ich mich mit zwei Stunden Küchenarbeit eine Woche lang ernähren. Abgesehen davon: ich mag einfach Fischsuppe!