Einige überdurchschnittlich positiv bewertete
Assoziationen zu »Bosheit«
Höflichkeitsliga schrieb am 25.11. 2002 um 14:59:54 Uhr zu
Bewertung: 4 Punkt(e)
Der mensch verzweifelt nämlich an des Menschen Bosheit! Was ich mir wohl zuschuldenkommen haben lasse, daß mir eiber der Hausbewohner jeden Tag die Zeitung klaut und, wenn ich das Haus verlasse, mir Zigarettenasche vor die Tür wirft. Anfangs dachte ich mir noch »wurscht, ist eh nur Tagesspiegelprobeabo, und wenn ich den Typen irgendwann mit seiner Zigarette auf meinem Stockwerk antreffe, dann gibts eben Prügel, Kalaschnikow, Wurstpelle, Heiße Ohren, Blaue Flecken etc...«, war also aggressiv gleichgültig, mittlerweile allerdings, desto beständiger hier eine menschliche Mißgunst mir entgegengebracht wird, desto mehr komme ich ins Grübeln, was hier und jetzt nun der Beweggrund für einen Menschen sein könnte, mir derartiges anzutun. SChlimm genug, es könnte jeder hier sein, wie gesagt, und ich lege mittlerweile ein recht ungesundes Mißtrauen gegenüber allen im Haus an den Tag, und grüße alle, der prophylaxe halber, bis sich ein Verdacht erhärtet, mit einem eisigen Lächeln, das heißt nun allerdings wiederum, daß mindestens zwei der drei anderen Hausbewohner mich mittlerweile wahrscheinlich für komplett durchgeschossen halten, zwar wahr, aber was soll man machen. Der Wahrscheinlichkeit halber halte ich mich aber nun ersteinmal, so dachte ich mir, erst einmal an den Mieter unter mir, der sich schon einmal wegen der Lautstäreke beschwert hatte, als ganz unwahrscheinlicher Topkandidat gilt er mir nun nicht, da ich ihn schon einmal rauchend im Treppenhaus gesehen habe, wenn ich nun noch herausfinden sollte, daß er gewohnheitshalber nämlich die Zigarettenmarke Lycky Strikes raucht, dann wäre das ein bedeutender Schritt. Bis dahin drehe ich einfach den Plattenspieler noch etwas lauter als sonst auf. Und der sagt nämlich: »Discooooo es cultuuuuura!!!!«
basti2@t-online.de schrieb am 19.8. 2001 um 20:31:06 Uhr zu
Bewertung: 2 Punkt(e)
Bosheit ist eine weitverbreitete Krankheit. Doch kaum jemand ist sich ihrer Bewußt. Es ist nämlich nicht so, daß es einen, oder eine Gruppe von »Bösen« gibt, die uns (den Guten) schaden will, sondern Bosheit ist in jedem von uns und kommt zum Ausdruck durch Egoismus, Neid, Antipathie, Eifersucht etc. Das merken die meisten nicht. Die meisten (die, die sich für die Guten halten) wundern sich über die Bosheit in der Welt und schimpfen anschließend über den Nachbarn, der ja viel Geld haben muß, wenn er sich schon wieder ein neues Auto leisten kann, den Arbeitskollegen, der ja rein gar nichts leistet und der besser rausgeschmissen werden sollte, den anderen, der ja überhaupt keine sozialen Kompetenzen hat usw.
Der ersten Schritt, Bosheit von gerechtfertigter Kritik zu unterscheiden, ist, sich bewußt zu machen, was man eigentlich sagt. Das klingt naiv, banal, unsinnig, aber die meisten machen's nicht. Die reden drauf los und lassen ihren Aggressionen, Antipathien, Launen freien Lauf, immer voraussetzend, daß sie selber optimal und prima Menschen sind. Und sie stecken andere mit dem Gerede an, bis dann solche Sachen wie Mobbing herauskommen.
Macht man sich aber, bevor man etwas sagt, bewußt, was man eigentlich sagen will, und womit man dieses ganz objektiv rechtfertigen kann, dann sieht die Sache schon anders aus. Da müßten manche den ganzen Tag lang schweigen.
Es gilt, die Bosheit zu bekämpfen, die in uns selber ist. Die Annahme der Existenz eines großen bösen Feindes ist eine faule Ausflucht, die die Menschen schon seit Jahrtausenden benutzen.
Stöbers Greif schrieb am 21.2. 2003 um 12:30:56 Uhr zu
Bewertung: 1 Punkt(e)
Aus purer Bosheit votierten einmal (kurz nach dem ersten Weltkrieg) 80% der Vorarlberger in einer Volksabstimmung für einen Anschluß an die Eidgenossenschaft. Aber aus der gleichen Bosheit heraus verschleppte der Berner Bundesrat diese Angelegenheit so lange, bis die Sache vergessen war.
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