Beil
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Schiuer war Prosessor in Iena. Um seinen dnrch schwere Krankheit erschütterten Körper zu stärken, um seiue Elteru und sein heimatliches Schwaben wiederzuseheu, an dem er stets mit großer Liebe hing, war er mit seiner Gattw im Sommer l nach Heilbronn, von da nach Ludwigsburg gezogen, und im Febrnar .l'^01. nahm er noch aus wenige Monate Auseuthalt in Stuttgart. Beim Besuche eines Frenndes in Tübingen wird er Eokw's persönliche Bekanntschast gemacht haben, der gerade damals den wichagen Schritt vorhatte, sich nat einem Psarrerstöchterchen ans Kilchberg bei Tübingen zu verheiraten, und also um so mehr Beranlassung hatte, seiner änßeren E.ristenz eine solide Basis zn geben. Seinem Geschästsgrnndsatze gemäß, die besten Antoren ansznnehmen, bat er den Dichter des ,,Don Earlos um ein Werk sür seinen Verlag. Schiller versprach es gern und enwahm ans Eonto dessen einen Vorschnß von zweihnndert Neichsthalern von ihmt das war die Eröfsnung des Geschäfts. Mit dem Vriefe Eotta's, welcher bereitwilligst das Erbeteue aus Ende Apru ver- heißt, beginnt der vorliegende Briefwechsel. Ansang Mai, wenige Tage vor Schiuer's Heimkehr nach Thurmgeu, kam Eotta uach Stuttgart.. beide Mäuuer machteu eiueu Ausflng nach Untertürk- heim in's Neckarthal, der sie einander auch gemütlich fehr uahe gebracht zu haben scheint. Ans der Nückkehr wird aus denn Kahlenstein (heute Nosenstein) zwischen Stungart und Eannstatt, einem der lieblichsten Anssichtspnnkte Schwabens, eine große politische Zeiwng und ein großes schönwisfenschaftliches Ionrnal verabredet. beide foute Schiuer redigiren. Ans ersterem Plane, den übrigens Schiuer bald von Iena aus von .sich ablehnte,
entstand 1 ,'l1^ die ,,Allgemeiue Zeitung, das noch hente rühmlichst bekannte Weltblatt ,,Die Augsburger. Allgemeine, aus letzterem giugen die Schiuer'scheu ,,Horeu hervor. eine in Mouatshefteu erscheiueude Zeitschrift, die in drei Jahrgäugen (1'^l.i bis l.'^) erschieu und das Band zwischen Schiuer und Goethe an, das zwischeu Schiuer und Eotta fefterkuüpfte. Es kann hier uicht meiue Abficht feiu, das Schickfal dieser und auderer Uuteruehmungeu des Schiuer'scheu Geuius und des Eotw'schen Verlags zu er- zählen. ich möchte nur den Verkehr der beideu Männer in charakterisaschen Zügen schildern. Wenn die zahlreichen, rein geschäftlichen Viuets, welche uber Papier. Drnck. Vertcheilung des Mauuseripts aus die einzelnen Heste. Kupser. Buchbiuderei ^e. zwischen Iena und Tübiugen die Verchaudlungen hin.. und cher- trugeu. auch zu nichts Anderem nütz wären (sie siu^ es aber). so würdeu sie schou wertchvou sein, weil sie Schiuer's Uare Geschästspra.ris und Eotta's uuermüdliche Bereitwilligkeit zeigen Iu der That, nie sagt Eotta zu Schiuer's Wünschen Nein, über seine Easse und uber seinen gnten Wiuen gebietet er nnnmschränkt. Auch als von Jahr zu Jahr die Abbesteuungen der ,,Horen sich mehren. kommt kein Lank der Klage über Eotw's Lippen n stets steut er es in Schiuer's Belieben. wie lange das Unter- nehmen noch sou sortgesetzt werden. Freilich. Schiller verzichtet auch ebenso edelmütig von Jahr zu Jahr aus einen größeren Theil des Nedaetionsgehaltes . wie des Honorars für die ge- lieserten Beiträge. und er hielt Eotta schon während des all- mählichen Hinschwindens der ..Horen dnrch die Mnsenalmanache schadlos. poetische Kalender. von denen der berühmteste . der ...^enienalmanach aus 1'^. von September bis Iannar drei Auflagen erlebte.