Baustelle

Betreten der Baustelle verboten!

Kein Schild war für uns Kinder einladender! Über Planken schwanken, auf Leitern und Erdhügel klettern, neue Ausblicke aus den oberen Etagen genießen, sich zwischen Material und Maschinen verstecken, in riesigen Sandhaufen spielen. Der Geruch von Kalk versetzt mich noch heute um Jahrzehnte zurück in jene Jahre. Schade war immer der Moment, wenn Fenster und Türen eingesetzt wurden. Dann war Schluss mit lustig.

Also hier reißen sie mal wieder die Straße auf, direkt vor meinem Fenster, ist das nicht rücksichtig von denen das gerade jetzt zu machen wo in zwei Tagen Ferien sind? Ich bin auch hocherfreut, denn jetzt brauche ich ja gar keinen Wecker mehr, weil mich das Gepolter und Getöse der Presslufthämmer und was nicht noch für Maschinen draußen jeden Tag pünklich um sieben aus dem Bett fetzt! Man dankt!
Übrigens, was ich noch merkwürdig finde, ist das von mir beobachtete Verhalten einiger Passanten in meiner Gegend - die stehen oft minutenlang neben den lärmenden Maschinen und schwitzenden fetten Bauarbeitern und schauen denen ganz interessiert beim Schuften zu. Sind zwar meistens Rentner, aber... Hmm. Dies Verhalten kann ich nicht so recht nachvollziehen.

Als unbeteiligter Beobachter von Baumaßnahmen wundert man sich immer wieder, daß überhaupt etwas vorangeht. Man sieht nämlich entweder gerade gar keine Bauarbeiter oder drei, oder man sieht sie gerade Pause machen.
Wenn sie kommen, holen sie sich erstmal Frühstück, dann gibts Gabelfrühstück, dann Mittag, dann nachmittags ne Pause und dann ist schon wieder Feierabend.
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