Albert
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Ich hatte mich in Albert verliebt. Seine Freundin hatte er verlassen, das schmerzte ihn. Ich tröstete ihn und kam ihm dabei näher. Nie zuvor und niemals danach hatte ich solche Gefühle. Ich umarmte ihn zuerst, dann streichelte ich seine Wangen. Ein paar Tage später küßten wir uns auf den Mund. Seine Lippen waren so weich. Ich hatte immer angenommen, daß Männer keine weiche Haut haben, daß ihre Lippen hart sind. Nichts davon war so. Ich küßte seine heißen Lippen.
Ich.
Ich bin Alexander. Ich war jung und verliebt. Falsch. Ich war brünstig und fand in ihm das Verständnis, das eine Frau niemals für einen Mann haben kann (Topos oder Wahrheit?). Jedenfalls traf ich nie wieder einen Mann, der für mich sexuell interessant war. Nie wieder.
Ich bin Robert. Ich wollte meiner Freundin entfliehn, der Enge entfliehn. Ich war voll Verlangen nach Albert.
Ich bin Michael. Ich mochte seinen Dreitagebart.
Das alles ist vierzehn Jahre her.
Ich bin Albert.
Er nahm mich in die Arme, als wir im Auto saßen. Ich war verzweifelt. Ich war noch jung, und er tröstete mich.
Als ich mit ihm schlafen wollte, traute er sich nicht. Schade, daß der Mensch Angst hat.
Das alles ist vierzehn Jahre her.
Ein Mann ohne Mut hat keine Eigenschaften, die mich reizen.
Ich bin Xochipilli.
Ich war scharf auf seinen Dreitagebart. Ich mochte seine Zunge und seine Lippen.
Das ist alles sehr lange her.