Geistfabrik
Wie ein Sog:
Das Räderwerk erfasst meine
Träume, ich
glaube, um Wahn schrecke
zurück.
Überall ratternd ratlos:
Erblindung, Abtötung.
Filigranes wird entweiht,
schändlich, töricht.
Ich schweige.
Meine Träume, ich
verstecke, horte
sie in tiefsten Gründen.
Aus Angst. Sie sollen nicht
Opfer sein der Mühlsteine.
Nichts ist untätig hier.
Nichts ist, außer Gesetz.
Gesetz ist wahr, was nicht
Gesetz ist, ist nicht.
Kein Traum.
Und die Räder kreischen, man
hat sie mit Realismus geölt.
Sie kreischen vor Angst, weil
sie fürchten das
nicht Berechenbare: das
nicht Nachweisbare und
dennoch Vorhandene: die
alles liebende Kraft.
(Ich, im August 2000)
Was mich heute an diesem gefundenen Gedicht am meisten erschüttert, ist die unschöne Verwendung des Wortes »weil« in der letzten Strophe, dem ein Hauptsatz folgt. Ich war bisher der Meinung, zu solch anglizistischen Satzbauverbrechen hätte ich mich noch nie hinreißen lassen. Aber im August 2000 war alles anders. Wahrscheinlich war ich verliebt.
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