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wuming, am 8.5. 2003 um 02:35:05 Uhr
netzkritik

Mark Derg
Wired
Für einen progressiuen, pragmatischen Futurismus
Ein E-Maii-Interuiew unn Geert Lauink



Mark Dery, ein Exilkalifornier in New York, ist Amerikas Lieblings-Cyberkritiker. Nach seinem Pamphlet Culture jamming und der Aufsatzsammlung Flame Wars lädt uns nun seine erste Monographie Escape Velocity zu einer elektrisierenden Reise durch die US-amerikanische Cyberkultur der Neunziger ein. Diese »Reise ins finstre Herz des Informationszeitalters" liefert uns detaillierte, journalistisch konzise Beschreibungen solcher Phänomene wie cyberdelische Rhetorik, Cyberpunks, postindustrielle Vagabunden, dem Ursprung von >,virtuellem Sex«, der »rituellen Mechanik« von Stelarc und Orlan und den »Obsoleten Körpern« von Hans Moravec und den Extropianern. In seinen Analysen von Kunst, Performance, Installationen, SF-Literatur und Film greift Dery auf das bewährte Handwerkszeug der Cultural Studies zurück und kritisiert, daß es den meisten Cybernauten derzeit noch sehr an Reflexionsvermögen gebricht.
Von ihrer Position an den Rändern ist Cyberkultur unvermittelt ins Zentrum der Diskussion um Hypermedien gerückt, ohne jedoch klare Perspektiven, Standpunkte und Strategien zu haben oder zu entwickeln (trotz des ganzen Zukunftsgeredes). Sie ist weder aufgeklärt-links (im ideologischen Sinn) noch litte sie am elitären Syndrom - die alte (oder »neue«) Hippie-Punk-UndergroundTechno-Kunst-Szene hat nur ein äußerst verschwommenes Selbstverständnis. Dery nimmt das zum Anlaß, den Digeraten von Wired einige Fragen zu stellen. Beispielsweise zur radikalen Trennung von Geist und Körper, zur Behauptung, Cyberspace sei »Opium des Schizos im 21. Jahrhunderts» und zur postulierten Macht der Zaibatsu, die von William Gibson und dessen Anhängern als ausgemachte Sache gilt. Dery kritisiert die unkritische Übernahme der New-Age-Ideologie (wie gegenwärtig durch Davis' »Osmose«, Michael Heims Schriften oder Marc Pesces VRML-Predigten), die pathologischen Phantasien und >,höchst unwahrscheinlichen Vorstellungen von Zukunft« der Science-Fiction-Literatur und den zynischen, neo-Iiberalen Globalismus, der zwar für Armut und Elend in den Straßen von San Francisco völlig blind ist, aber dafür umso heftiger an die »befreiende Kraft der Techno-Alphabetisierung« glaubt.

Geert Lovink: Dein Buch Escape Velocity handelt, neuestem Buch mit demselben Titel, nicht unbedi Schwerkraft durch rasante Geschwindigkeiten. C lern eine futuristische Erzählung, die wir immer w bißchen Phrasendrescherei, manchmal sogar m Trotzdem ist dein Buch voller spielerischer Passa was sich die digitalen Strolche in den letzten zehn haben. In welcher Beziehung steht deren obsessive sellschaft zu »echten«, staatlichen und kapitalist daß die eine, einzige Big Story des Kapitalismus di Maschinen, Programme und Netzwerke zu bas wird?
»Culture jamming", der zentrale Begriff deines tisiert das, was du an anderer Stelle als >Misch Terrorkunst und Guerilla-Semiotik« bezeichnet h die sogenannte Informationsgesellschaft, in der einer »in immer tiefere Bereiche vordringenden, i kultur, die durch die Manipulation von Zeichen genblick gibt es wenig »Cyber-Jamming,@, selbs scheint sich überlebt zu haben. Sehen die Neunzi aus? Und was ist zu tun - einfach abwarten, bis Sturm gelegt hat?
Mark Dery: Es scheint mir doch ein bißchen verfr on schon jetzt das letzte Geleit zu geben. Er ist d lernden Subkulturen von Temporary Autonomou anderen Anarchotopien, Online wie Offline. Un malt das Bild eines wilden, verrückten, außer Ko tismus und bestätigt seine Leser - männlich, über chende Kopfarbeiter oder, in Robert Reichs Wor dig darin, im tiefsten Grunde ihres Herzens noc rende Ninja-Hacker zu sein. Wired spricht die S Tom Peters, der das Hohelied der »atomistische couragierten »Betriebseinheiten mit respektlosen Allein sein Design, eine Mischung aus Cyberka und gegenkultureller Revolution, ist auf Boom unvergeßlich von MTV unter dem Motto »Revo rubriziert, graphisch mittels Day-Glo und Migh setzt werden. Es ist Jahresbericht der Unterneh



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