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Speedy schrieb am 25.1. 2018 um 19:56:37 Uhr über

necken

Wenn Probleme von außen auf uns zu gekommen sind, haben meine ältere Schwester und ich immer zusammen gehalten wie Pech und Schwefel.
Ansonsten gab es einen immerwährenden Kampf zwischen uns. Meine einzige Chance gegen die stärkere Schwester war meine schnelle Reaktion, die sie mir unbewusst antrainierte. Sie nannte mich immer die Schnellste Maus von Wanne-Eickel. Wenn unsere Eltern außer Haus waren, jagte sie mich als Katze von Wanne-Eickel durch die ganze Wohnung. Wenn sie mich endlich hatte, wurde ich rituell betraft. Sie nahm auf meiner Brust Platz und begann lässig ein Buch zu lesen. Sie hatte sadistischen Spaß daran, mich mit ihrem Gewicht zu quälen, das konnte schon eine Stunde dauern. Schmerzhafte Gemeinheiten wie Muskelreiten hat sie mir aber nie zugemutet. Sie wollte mich ja als Raufpartner erhalten.

Es kitzelte ihre sadistische Ader, dass ich prinzipiell nie aufgab. Ich zappelte unter ihr umeinander, dass sie ständig Mühe hatte mich zu beherrschen. Eigentlich wollte sie auch gar nicht lesen. Früher oder später kam ich ihr endlich aus. Vielleicht ließ sie mich auch absichtlich entkommen, um mich erneut einzufangen. Wenn wir die Eltern heimkommen hörten, verschwanden wir blitzartig in unseren Betten, als ob nichts gewesen wäre.

Langsam wurde ich stärker, und meine Schwester war mir eigentlich nicht mehr gewachsen. Trotzdem mochte ich unsere Kämpfe und ich hielt mich so weit zurück, damit sie auch ihren Spaß daran hatte. Der Spaß war am größten, wenn ihre Freundinnen zu Besuch waren. Die versuchten dann oft zu dritt, die Schnellste Maus von Wanne-Eickel zu fangen. In dem Fall hielt sich wiederum meine Schwester zurück, weil sie Spaß daran hatte, dass mich die anderen nicht erwischten.

Richtig genießen konnte ich es im Sommer beim Baden. Dank meiner guten Kondition machte ich die Mädels richtig fertig. Es strengte sie ungeheuer an, mich mit vollem Einsatz zu jagen. Immer wieder ließ ich sie herankommen und entschlüpfte ihnen, wenn sie gerade zulangen wollten. Irgendwann lagen sie dann völlig erschöpft am Strand und rangen nach Luft. Grund genug für mich, sie zu provozieren und zu reizen, bis die Jagd erneut begann. Was sich liebt, das neckt sich.



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