Die meisten von uns verlieren zwischen 200 und 2000 ml Gas pro Tag (der Durchschnitt liegt bei 600 ml), wobei die durchschnittliche Anzahl der Gasausstöße bei 13-14 liegt. Diese Gase bestehen aus zumeist 5 Komponenten Stickstoff (N2), Sauerstoff (O2), Kohlendioxid (CO2), Wasserstoff (H2) und Methan (CH4).
Der Stickstoff dominiert im Normalfall, gefolgt von variablen Konzentrationen von Kohlendioxid, Wasserstoff sowie Methan und ziemlich kleinen Mengen von Sauerstoff. Gas kommt in unsere Gedärme durch das Schlucken von Luft (geringer Anteil), Aktivitäten des Dick-und Dünndarmes (hoher Anteil) und durch Diffusion unseres Blutes. Wie erforscht wurde, verläßt die meiste geschluckte Luft den Körper auf dem gleichen Weg wieder, durch einen Rülpser. Der größte Anteil des Stickstoffs wird erzeugt durch die Diffusion des Blutes, der Stickstoff ist es auch der den Blähungen den Sound verleiht, aber nur sehr wenig Biß.
Interessanter für uns sind Kohlendioxid, Wasserstoff und Methan, die im Darminneren erzeugt werden. Sie entstehen, wenn das Verdauungssystem Bakterien einsetzt, (vergleichbar mit mikroskopische Gasfabriken) die beginnen, unsere letzte Mahlzeit zu verdauen. Es ist unklar ob Kohlendioxid ein direktes oder indirektes Produkt der Bakterientätigkeit ist, doch ist es zumeist 50-60%iger Bestandteil einer Blähung zusammen mit Wasserstoff, der definitiv durch den bakteriellen Gärungsprozess entsteht. Auch das Methan ist ein Restprodukt der Bakterientätigkeit. Um aber den Wasserstoff und das Methan erzeugen zu können benötigen die Bakterien »von aussen wirkende gärungsfähige Substanzen«, auf deutsch Kohlehydrate und Proteine. Gas wird hauptsächlich aus Nahrungsmitteln erzeugt, die entweder unverdauliche oder ein Übermaß an Kohlehydraten enthalten, die nicht vom Dickdarm verarbeitet werden können. Bohnen z.B. enthalten eine Menge unverdaubarer Kohlehydrate. Das gleiche git auch für Pilze. Viele Menschen wissen nicht, daß Pilze einen seltenen Zucker namens Raffinose enthalten, den der Mensch nicht verarbeiten kann. Kohl und Zwiebeln reagieren ähnlich. Vegetarier produzieren also mehr Gas als Fleischesser, da die Darm-Enzyme die Zellstoffe in vegetarischen Zellwänden nicht verdauen können. Trotzdem läßt sich der Darm den Stoff schmecken.
Das Ergebnis :
Als eine Gruppe von jungen Wissenschaftlern auf eine bohnenreiche Ernährung umstellte, erhöhte sich ihr durchschnittlicher Gasausstoß von 15 ml auf 176 ml pro Stunde !!!
Gut, jetzt wissen wir wie das Gas entsteht. Aber was ist mit dem Geruch, dem Geräusch, die Häufigkeit --die wirklich wichtigen Dinge ?
Die Anzahl und der Geruch der Blähungen werden wahrscheinlich durch die Art der Bakterien geregelt, die wir in unseren Gedärmen beheimaten. Verschiedene Bakterien sind für die Verdauung von den verschiedenen Kohlehydraten zuständig. Einige erzeugen mehr Methan, andere helfen dem Wasserstoff sich mit Schwefel (von anderen Nahrungsmitteln oder Wasser) zu Schwefelwasserstoff zu verbinden. Das Methan ist mehr oder weniger geruchsneutral, der Schwefelwasserstoff dagegen stinkt wie faule Eier. Methan brennt mit einer blauen Flamme, es gibt also nur die Möglichkeit durch Entzündung festzustellen, welcher Mensch mehr und welcher weniger Methan produziert. Die Personen, dessen Gedärme mehr Methan produzieren ähneln also menschlichen Flammenwerfern.
Das beantwortet die Frage nach dem Geruch, aber was ist mit dem Geräusch ? Was macht die besonders lauten Blähungen aus ?
Es gibt drei Faktoren die dafür verantwortlich sind. – Das Gasvolumen – die Kraft mit der das Gas ausgestoßen wird – die Presenz von Hämorrhoiden oder anderen Resonanzkörpern an der Rosette. Personen mit großen Hämorrhoiden haben zum Beispiel lautere Blähungen, als Personen mit laschem Schließmuskel. Vegetarier, die erwiesenermaßen eine große Menge Gas ausstoßen, haben meistens leise und gleichmäßige Blähungen, weil sie einen großen und massigen Stuhlgang haben und dadurch einen losen Schließmuskel. Sie sind meist nur an ihrem Gestank zu erkennen. Wogegen Fleischesser, die zwar weniger Gas erzeugen aber durch ihre häufigen Verstopfungen auch mächtigere Schließmuskel besitzen, hochdramatische Geschoße erzeugen können. Jetzt wissen wir auch, daß wir unser Blähungs-Profil durch Eingriffe oder Veränderungen in unsere Essensgewohnheiten in die uns gewünschte Richtung abändern können. Um also einen wirklich lauten, zum Himmel stinkenden Pfurz erzeugen zu können, sollte man sich Hämorrhoiden anschaffen, und danach Kohl, Pilze und Bohnen mit einem Riesenstück Schweinefleisch
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