Paul Eluard (1895-1953) Erich Kästner (geb. 1899)
HÄNDE SERGEANT WAURICH
Nicht Gigantenhände sind's Das ist nun ein Dutzend Jahre her,
Und nicht Genienhände, da war er unser Sergeant.
Wir lernten bei ihm: Präsentiert das Gewe
Die unsre Ketten geschmiedet, noch das Verbrechen hrl"
Wenn einer urnfiel, lachte er
Nein, es sind Hände, vertraut mit sich selbst, und spuckte vor ihm in den Sand.
Leer von Liebe, leer von Welt, "Die Knie beugt!' war sein liebster Satz.
Die Gemeinschaft der Sterblichen hat sie nicht gedrückt. Den schrie er gleich zweihundertmal.
Da standen wir dann auf dem öden Platz
Sie sind blind geworden und fremd für alles, und beugten die Knie wie die Goliaths
Was sich nicht fangen läßt wie ein einfältig Vieh - und lernten den Haß pauschal.
Ihre Lust ist nacktem Feuer gleich in der Wüste. Und wer schon auf allen vieren kroch,
Ihre zehn Finger multiplizieren Nullen in Rechnungen, dem riß er die Jacke auf
Die zu nichts führen als zum Flugsand des Bankkrachs. und brüllte: »Du Lude, frierst ja nc)chl«
Ihre Geschicklichkeit überhäuft sie mit dem, was nicht ist. Und weiter ging's. Man machte doch
in Jugend Ausverkauf ...
Diese Hände sind am Heck geschäftig, statt am Bug,
Im Nahen des Abends statt im Lohen des Frührots, Er hat mich zum Spaß durch den Sand gehetzt
Und wie sie den Schwung zerstückeln, löschen sie jedes Hoffen aus. und hinterher lauernd gefragt:
"We,in du nun meinen Revolver hättst
Das sind nur Hände, von jeher verflucht brächtst du mich um, gleich hier und gleich jetzt?"
Vom fröhlichen Haufen, der herabsteigt vom Tag, Da hab ich ja!' gesagt.
Wo jeder für immer gerecht sein könnte Wer ihn gekannt hat, vergißt ihn nie.
Und lachen, weil er weiß, daß er nicht einsam ist auf Erden, Den legt man sich auf Eis!
Er war ein Tier. Und er spie und chrie.
Im bewußten Sich-fügen in den Einklang seiner Brüder hieß das Vieh,
Für ein einziges Glück, wo das Lachen Gesetz ist. Und Sergeant Waurich
damit es jeder weiß.
Wir müssen mit unseren zahllosen Händen
den blöden Tod zermalmen, abschaffen die Geheimnisse, Der Mann hat mir das Herz versaut.
Aufbauen den Grund zum Werden und Leben im Glück. Das wird ihm nie ve,ziehn.
Es sticht und schmerzt und hämmert laut.
Und wenn mir nachts vorm Schlafen graut,
dann denke ich an ihn.
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